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Sonntag, 17. September 2023

Das Ende eines Sommers, das Ende eines Sabbaticals

Nach vier Monaten Auszeit ist heute der letzte freie Tag, bevor mich morgen der Alltag wieder einholt. In den letzten Tagen habe ich viel darüber nachgedacht ob die Zeit gut genutzt wurde, ob ich das gemacht habe was mir gut tut, was gefehlt hat, etc etc.

Die Zeit war sehr intensiv und auch ereignisreich.

Fahrradtour

Die Fahrradtour habe ich in eigene Blogposts verfasst. Aber vorgestern beim Zwiebelkuchen essen wurde ich gefragt, was waren die Highlights. Viele Km sind vielleicht gar nicht mehr so in Erinnerung, aber das ein oder andere sehr wohl. Der Besuch von Dirk in Holland und die Übernachtung nicht im Zelt sondern im Model Y. Oder der familiengeführte Campingplatz in Frankreich. Hier hätte man durchaus ein paar Tage mehr verbringen können, wer weiß, vielleicht schaffen wir es nochmal dorthin.

Die Überquerung eines Flusses, auf eine andere Art und Weise




Bei LeHavre keinen Campingplatz finden und dann mal noch eben durch die Stadt und über die Brücke Port de Normandie. Der Campingplatz an jenem Abend war auch sehr schön. Leider ist an dem Tag auch die Gangschaltung in Teilen auf der Strecke geblieben, aus 7 Gängen wurden 3 Gänge, der erste, der vierte und der siebte.


Frühstücken am Meer, radeln durch Natur, schockierend wie die Waldbrände der letzten Jahren eine Mondlandschaft hinterlassen haben.
Zum Ende der Tour dann ein Sack voller Erkenntnisse, radeln in Spanien geht irgendwie nicht, zumindest nicht mit Gepäck und 3 Wochen "alleine", ich bin wohl doch eher ein Rudeltier und bin froh wieder in Gesellschaft zu sein.

Das Finale der Tour fand dann in San Sebastian statt und das ist auf jeden Fall eine Reise wert, und wenn es nur für die Tapas ist. Abgerundet wurde das frühe Ende der Tour mit ein paar schönen Tagen bei Freunden auf einem Campingplatz. Sogar einen französischen Trödelmarkt habe ich mir angetan.

Trauerfall in der Familie

In die Zeit viel ein Trauerfall in der Familie. Das ging alles sehr plötzlich und man hat das Gefühl nur noch als Passagiere in einem Zug zu sitzen und die Zeit rast an einem vorbei. Renate war eine herzensgute Frau. Der Humor und auch der Sarkasmus war doch sehr auf meiner Wellenlänge. Ich hätte gerne mehr Zeit mir Ihr gehabt.

Tollrock Festival

Nach dem doch etwas anders verlaufenden Ende meiner Tour habe ich die Fühler ausgestreckt, ob man doch noch Karten für das Tollrock in der Eifel bekommen könnte. Zu Beginn meiner Bemühungen waren die Chancen eher schlecht, aber was soll ich sagen...... irgendwie haben wir es doch hinbekommen und so sind wir zu dritt, wie in den letzten Jahren auch, dort aufgelaufen und haben eine schöne Zeit verbracht. Neben Coverbands gab es dieses Jahr auch echte originale Schmankerl zu sehen, z.B.: Dog eat Dog, Thundermother in neuer Besetzung und die Guano Apes.

Überraschungsparty zum Geburtstag

Normalerweise bin ich an meinem Geburtstag ja immer ausgeflogen. Dieses Jahr war ich aber frisch zurück von meiner Tour und da alles anders lief als gedacht, hatte ich für meinen Geburtstag nix aufen Schirm, andere aber schon. Den Hund an der Leine und das Fahrrad unterm Hintern ging es auf Tour und die Begleiter haben uns dann hier lang und da lang gelotst. Geendet ist die kleine Tour in Duisburg im Hafensturm. Hier stieg dann eine kleine Überraschungsparty. Ich habe keine Ahnung wann und wie das auf die Beine gestellt wurde, aber wer alles da war hat mich echt nachhaltig beeindruckt. Und da man Feste ja feste feiner muss haben wir für den Rückweg auch die Räder stehen lassen und haben uns via Auto zurück bringen lassen. Was eine geile Party.

CampingTour 

Ich habe meinen Ford Fusion ja eigentlich nie in Frage gestellt, jedoch stand auf einmal die Frage im Raum, ob ich vielleicht eine A-Klasse übernehme. Am Anfang war ich von dem Gedanken sehr angetan. Tesla fahren hatte mich aber auch geflasht. Und die eigentliche Frage war dann, sollte man sich ein neues Auto zulegen, steigt man jetzt auf Elektro um oder schiebt man noch einen Verbrenner dazwischen? Über diesen Gedanken hinweg haben sich dann die Gedanken Richtung Zukunft geformt und ich habe mir das erste mal in meinen Leben ein neues Auto gegönnt.

Das Auto wollte bei München abgeholt werden und so haben wir den Bulli Richtung Süden ausgeführt. Ein kurzer aber doch sehr intensiver Trip. Die ersten male wild campen mit all der Unsicherheit und Nervosität in der Tasche, was wohl die offiziellen sagen würden ..... Nüx!! Camping in Tschechien an der Moldau. Die Gegend muss man definitiv auf dem Schirm haben, was war das da schön und urtümlich.





Die Übernahme des neuen Autos war dann eher ernüchternd, ruhig und sachlich in einer Halle in einem Gewerbegebiet. So unspektakulär das ja hat sein sollen, so aufgeregt war ich aber. Auf den ersten KM wurde ein Flash nach dem anderen ausgelöst. Mal war es die pure Kraft und Leistung, mal das doch eher einfache Handling und mal einfach die netten Gimimcks die im Fahrzeug integriert sind.





Ich durfte lernen das man all die Ladesälen die es gibt, ja erst dann sieht wenn man auch danach sucht. Ich bin immer noch Baff erstaunt wie einfach das laden eigentlich ist und wo es überall möglich ist.

Wacken

Für dieses Jahr Wacken hatten mein Bruder und ich Karten. Ein Schlammfest war ja vorprogrammiert. Gut das es den Fusion noch gab. Mit dem sind wird dann recht zeitig nach Norden aufgebrochen. Mal hieß es Anreise abbrechen, dann kam von irgendwo her, naja mal langsam kommen lassen und dann wieder Fullstop. Ob es Glück oder Dummheit war keine Ahnung, jedenfalls sind wir ganz gut voran gekommen und die Hoffnung ruhte auf unserem Campingplatz. Neben dem Greenfieldcamping kann man verschiedene andere Zellen gegen Aufpreis buchen und der Camperpark mit 230V Stromversorgung und anderen Extras war im letzten Jahr schon ein guter Tip. Dieses Jahr wurden wir direkt von einem Traktor am Gate in Empfang genommen und dann ging es durch den Modder auf die Fläche. Der Platz an dem wir standen war super. Der Boden war tragfähig, das Auto ist nicht eingesunken, die Zelte haben gut gestanden. Nur die Wege die immer und immer wieder befahren wurden waren die Schlammhölle.










Was die Bands angeht habe ich dieses Jahr echt viel gesehen. Meine persönlichen Highlights waren zum Beispiel Halloween, Die Broilers, Deine Cousine, J.B.O., Mr Hurley und die Pulveraffen, Uriah Heep, Amaranthe, Santiano und noch ein paar mehr. Was ich hingegen nicht nochmal brauche, da es eher abgespult als mit Spass vorgetragen rüber kam, waren Iron Maiden und Megadeath.
Neben dem brennenden Schädel gab es Abends dann immer noch eine kleine Dronenshow, welche auch das komplette Feuerwerk am letzten Abend ersetzt hat. Da blieb einem auch nur der Mund offen stehen.
Vom Acker runter sind wir dann mit eigener Kraft und das sogar recht früh. Im ersten Ort haben wir erst mal den Hochdruckreiniger einer örtlichen Waschanlage gefüttert. Dennoch blieb eine leichte Unwucht in den Rädern erhalten. Schneller als 90km/h, vielleicht mal 95 km/h war nicht möglich. Die Winkeärmchen waren nur am schaukeln, so hat das Lenkrad geschlagen.
Spoiler: Nach dem Verkauf des Fusion haben wir auf der Bühne die Räder ab genommen und gut einen halben Eimer Dreck aus den Felgen geholt,vom Rest des Unterbodens mal ganz zu schweigen.

Die Karten für nächstes Jahr sind aber bereits geordert, Rain or Shine :-)

ChaosCommunicationCamp 2023

Damit in der Freizeit keine Langeweile aufkommt, ging es dieses Jahr auch noch nach Mildenberg. Es war endlich mal wieder Zeit für ein ChaosCommunicationCamp. Gepennt wurde in einer Kote. In so einem schwarzen Zelt bleibt es morgens schön dunkel.




Deko durfte natürlich auch nicht fehlen und so war das Camp mal wider richtig schön bunt. In der Chaospost haben wir uns auch engagiert und sogar auch Briefe zugestellt. Dabei kam es wie es kommen musste, man findet alte Bekannte wieder und hat sofort was zu quatschen.




An einem Tag haben wir uns in der ChaosWestKüche um das Essen gekümmert. Vegane Bolo mit Nudeln. Für 300 Mahlzeiten hieß es aber erst mal 20Kilo Zwiebeln würfeln. Die Finger haben Tage später noch danach gestunken :-)
Das Hackersatz anzubraten war auch eine Herausforderung. Diese Großküchengeräte machen gut warm, im Sommer, im Zelt ..... herrlich. Unterm Strich hat es aber richtig viel Spaß gemacht und geschmeckt haben muss es auch, es wurde uns förmlich aus der Hand gerissen. 

Andere Helfer haben veganes Mett zum Frühstück bereitet basierend auf Reiswaffeln, auch sehr lecker - das Inet hat da auch ein paar Rezepte zu, muss ich auch mal für zuhause machen.





Ein altes Postfahrrad wurde mit einem E-Antrieb nachgerüstet und der dazugehörige Hänger hat soviel Strom erzeugt das es abends noch für anderen Kram wie Licht oder Notebook gereicht hat. Alles gemäß Straßenverkehrsordnung. Der Hänger ist innerhalb seiner Maße und die Solarzellen sind nicht fest montiert und gelten daher als Ladung, wofür es auch wiederum Regeln gibt. Witzig ist halt auch das man den Hänger einfach hochkant stellen kann, dann haben die Solarzellen eine bessere Ausrichtung und die Ausbeute steigt.


Ein selbst ausgebauter Bulli hat mich direkt in den Bann gezogen. Es hat leider einige Tage gebraucht bis ich mit den Besitzern sprechen konnte und Fotos machen durfte. Die Griffe der Schubladen sind gekröpfte Ringschlüssel, auch mal eine nette Idee. :-)




CampingMode im Tesla

Für ein langes Wochenende waren wir nochmal unterwegs. Meine Eltern waren in Süddeutschland einzusammeln und so haben wir das angenehme mit dem nützlichen verbunden. Haben uns das ein oder andere Örtchen angeschaut und die Zeit verstreichen lassen. Am Abend haben wir uns einen Parkplatz an einem Dorffriedhof gesucht und sind in der Nähe noch was essen gewesen. mit Isomatte und Schlafsack haben wir dann den Campingmodus ausprobiert. Die Liegefläche ist 2m x 1,20m und im Campigmode kann man die Temperatur sehr schön regeln, die Wärmepumpe macht das dann schon. Man liegt im Auto tatsächlich unterhalb der Fensterkante und ist von außen quasi nicht zu sehen.
Und eins muss man den kleinen Dörfern ja lassen, man sieht viel mehr vom Sternenhimmel als in der Stadt. Zwei Tage später auf dem Weg nach Hause gab es dann auch der erste Foto, etwas unscharf und nur schwarzweiß, aber wer bestellt auch einen Fotografen bei der örtlichen Verwaltung?

Städtetrip nach Hamburg

Für das Finale meines Sabbaticals ging es noch nach Hamburg. Hamburg ist ja immer eine Reise wert. Neben Astra und Fischbrötchen haben wir aber auch einiges unternommen. Der Aufhänger war das Konzert von Element of Crime. Wir waren aber auch noch mit einem Kanu auf der Alster und den Kanälen unterwegs, haben eine Führung auf St Pauli mit gemacht und zum Schluss noch eine Hafenrundfahrt mit Feuerwerk. Was wir nicht auf dem Schirm hatten waren die CruiseDays, ein Volksfest für Kreuzfahrer. Viel zu viele Leute und es war einfach nur zum weglaufen. Auf der Kieztour haben wir unter anderem erleben dürfen wo die Einheimischen ihr Fischbrötchen her bekommen, nicht weit weg vom Hans-Albers-Platz, was soll ich sagen, um Längen besser als auf den Landungsbrücken. Kneipentipps gab es auch noch und so sind wir den ein oder anderen Abend auch noch in der ein oder anderen Kneipe hängen geblieben.Der Silbersack und der Elbschlosskeller haben sehr witzige Geschichten. Der Elbschlosskeller zum Beispiel macht nie zu. Zu Corona sollte dann geschlossen werden, aber es gab keinen Schlüssel mehr. Der Türsteher hat 2 Tage eine leere Kneipe bewacht bis die Tür wieder in Ordnung gebracht war.


Fazit

In den Zeiten zwischen den Events war es auch nie wirklich Langweilig. Die Frage bleibt aber, ob ich die Zeit genossen haben und ob ich sie sinnvoll nutzen konnte,. Ich kann beides eigentlich nur mit JA bestätigen, auch wenn bestimmte Dinge einfach zu kurz gekommen sind. Grillen oder laue Abende am Lagerfeuer gab es diesen Sommer quasi gar nicht. Auf der anderen Seite, wie auch, bei der Programmflut. Und so werden ich dann morgen nach vier Monaten wieder in das Arbeitsleben starten mit der Erkenntnis, eigentlich habe ich für dieses Arbeiten gar keine Zeit. Es gibt noch genug sinnvollere Projekte zu erledigen. :-)