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Sonntag, 17. September 2023

Das Ende eines Sommers, das Ende eines Sabbaticals

Nach vier Monaten Auszeit ist heute der letzte freie Tag, bevor mich morgen der Alltag wieder einholt. In den letzten Tagen habe ich viel darüber nachgedacht ob die Zeit gut genutzt wurde, ob ich das gemacht habe was mir gut tut, was gefehlt hat, etc etc.

Die Zeit war sehr intensiv und auch ereignisreich.

Fahrradtour

Die Fahrradtour habe ich in eigene Blogposts verfasst. Aber vorgestern beim Zwiebelkuchen essen wurde ich gefragt, was waren die Highlights. Viele Km sind vielleicht gar nicht mehr so in Erinnerung, aber das ein oder andere sehr wohl. Der Besuch von Dirk in Holland und die Übernachtung nicht im Zelt sondern im Model Y. Oder der familiengeführte Campingplatz in Frankreich. Hier hätte man durchaus ein paar Tage mehr verbringen können, wer weiß, vielleicht schaffen wir es nochmal dorthin.

Die Überquerung eines Flusses, auf eine andere Art und Weise




Bei LeHavre keinen Campingplatz finden und dann mal noch eben durch die Stadt und über die Brücke Port de Normandie. Der Campingplatz an jenem Abend war auch sehr schön. Leider ist an dem Tag auch die Gangschaltung in Teilen auf der Strecke geblieben, aus 7 Gängen wurden 3 Gänge, der erste, der vierte und der siebte.


Frühstücken am Meer, radeln durch Natur, schockierend wie die Waldbrände der letzten Jahren eine Mondlandschaft hinterlassen haben.
Zum Ende der Tour dann ein Sack voller Erkenntnisse, radeln in Spanien geht irgendwie nicht, zumindest nicht mit Gepäck und 3 Wochen "alleine", ich bin wohl doch eher ein Rudeltier und bin froh wieder in Gesellschaft zu sein.

Das Finale der Tour fand dann in San Sebastian statt und das ist auf jeden Fall eine Reise wert, und wenn es nur für die Tapas ist. Abgerundet wurde das frühe Ende der Tour mit ein paar schönen Tagen bei Freunden auf einem Campingplatz. Sogar einen französischen Trödelmarkt habe ich mir angetan.

Trauerfall in der Familie

In die Zeit viel ein Trauerfall in der Familie. Das ging alles sehr plötzlich und man hat das Gefühl nur noch als Passagiere in einem Zug zu sitzen und die Zeit rast an einem vorbei. Renate war eine herzensgute Frau. Der Humor und auch der Sarkasmus war doch sehr auf meiner Wellenlänge. Ich hätte gerne mehr Zeit mir Ihr gehabt.

Tollrock Festival

Nach dem doch etwas anders verlaufenden Ende meiner Tour habe ich die Fühler ausgestreckt, ob man doch noch Karten für das Tollrock in der Eifel bekommen könnte. Zu Beginn meiner Bemühungen waren die Chancen eher schlecht, aber was soll ich sagen...... irgendwie haben wir es doch hinbekommen und so sind wir zu dritt, wie in den letzten Jahren auch, dort aufgelaufen und haben eine schöne Zeit verbracht. Neben Coverbands gab es dieses Jahr auch echte originale Schmankerl zu sehen, z.B.: Dog eat Dog, Thundermother in neuer Besetzung und die Guano Apes.

Überraschungsparty zum Geburtstag

Normalerweise bin ich an meinem Geburtstag ja immer ausgeflogen. Dieses Jahr war ich aber frisch zurück von meiner Tour und da alles anders lief als gedacht, hatte ich für meinen Geburtstag nix aufen Schirm, andere aber schon. Den Hund an der Leine und das Fahrrad unterm Hintern ging es auf Tour und die Begleiter haben uns dann hier lang und da lang gelotst. Geendet ist die kleine Tour in Duisburg im Hafensturm. Hier stieg dann eine kleine Überraschungsparty. Ich habe keine Ahnung wann und wie das auf die Beine gestellt wurde, aber wer alles da war hat mich echt nachhaltig beeindruckt. Und da man Feste ja feste feiner muss haben wir für den Rückweg auch die Räder stehen lassen und haben uns via Auto zurück bringen lassen. Was eine geile Party.

CampingTour 

Ich habe meinen Ford Fusion ja eigentlich nie in Frage gestellt, jedoch stand auf einmal die Frage im Raum, ob ich vielleicht eine A-Klasse übernehme. Am Anfang war ich von dem Gedanken sehr angetan. Tesla fahren hatte mich aber auch geflasht. Und die eigentliche Frage war dann, sollte man sich ein neues Auto zulegen, steigt man jetzt auf Elektro um oder schiebt man noch einen Verbrenner dazwischen? Über diesen Gedanken hinweg haben sich dann die Gedanken Richtung Zukunft geformt und ich habe mir das erste mal in meinen Leben ein neues Auto gegönnt.

Das Auto wollte bei München abgeholt werden und so haben wir den Bulli Richtung Süden ausgeführt. Ein kurzer aber doch sehr intensiver Trip. Die ersten male wild campen mit all der Unsicherheit und Nervosität in der Tasche, was wohl die offiziellen sagen würden ..... Nüx!! Camping in Tschechien an der Moldau. Die Gegend muss man definitiv auf dem Schirm haben, was war das da schön und urtümlich.





Die Übernahme des neuen Autos war dann eher ernüchternd, ruhig und sachlich in einer Halle in einem Gewerbegebiet. So unspektakulär das ja hat sein sollen, so aufgeregt war ich aber. Auf den ersten KM wurde ein Flash nach dem anderen ausgelöst. Mal war es die pure Kraft und Leistung, mal das doch eher einfache Handling und mal einfach die netten Gimimcks die im Fahrzeug integriert sind.





Ich durfte lernen das man all die Ladesälen die es gibt, ja erst dann sieht wenn man auch danach sucht. Ich bin immer noch Baff erstaunt wie einfach das laden eigentlich ist und wo es überall möglich ist.

Wacken

Für dieses Jahr Wacken hatten mein Bruder und ich Karten. Ein Schlammfest war ja vorprogrammiert. Gut das es den Fusion noch gab. Mit dem sind wird dann recht zeitig nach Norden aufgebrochen. Mal hieß es Anreise abbrechen, dann kam von irgendwo her, naja mal langsam kommen lassen und dann wieder Fullstop. Ob es Glück oder Dummheit war keine Ahnung, jedenfalls sind wir ganz gut voran gekommen und die Hoffnung ruhte auf unserem Campingplatz. Neben dem Greenfieldcamping kann man verschiedene andere Zellen gegen Aufpreis buchen und der Camperpark mit 230V Stromversorgung und anderen Extras war im letzten Jahr schon ein guter Tip. Dieses Jahr wurden wir direkt von einem Traktor am Gate in Empfang genommen und dann ging es durch den Modder auf die Fläche. Der Platz an dem wir standen war super. Der Boden war tragfähig, das Auto ist nicht eingesunken, die Zelte haben gut gestanden. Nur die Wege die immer und immer wieder befahren wurden waren die Schlammhölle.










Was die Bands angeht habe ich dieses Jahr echt viel gesehen. Meine persönlichen Highlights waren zum Beispiel Halloween, Die Broilers, Deine Cousine, J.B.O., Mr Hurley und die Pulveraffen, Uriah Heep, Amaranthe, Santiano und noch ein paar mehr. Was ich hingegen nicht nochmal brauche, da es eher abgespult als mit Spass vorgetragen rüber kam, waren Iron Maiden und Megadeath.
Neben dem brennenden Schädel gab es Abends dann immer noch eine kleine Dronenshow, welche auch das komplette Feuerwerk am letzten Abend ersetzt hat. Da blieb einem auch nur der Mund offen stehen.
Vom Acker runter sind wir dann mit eigener Kraft und das sogar recht früh. Im ersten Ort haben wir erst mal den Hochdruckreiniger einer örtlichen Waschanlage gefüttert. Dennoch blieb eine leichte Unwucht in den Rädern erhalten. Schneller als 90km/h, vielleicht mal 95 km/h war nicht möglich. Die Winkeärmchen waren nur am schaukeln, so hat das Lenkrad geschlagen.
Spoiler: Nach dem Verkauf des Fusion haben wir auf der Bühne die Räder ab genommen und gut einen halben Eimer Dreck aus den Felgen geholt,vom Rest des Unterbodens mal ganz zu schweigen.

Die Karten für nächstes Jahr sind aber bereits geordert, Rain or Shine :-)

ChaosCommunicationCamp 2023

Damit in der Freizeit keine Langeweile aufkommt, ging es dieses Jahr auch noch nach Mildenberg. Es war endlich mal wieder Zeit für ein ChaosCommunicationCamp. Gepennt wurde in einer Kote. In so einem schwarzen Zelt bleibt es morgens schön dunkel.




Deko durfte natürlich auch nicht fehlen und so war das Camp mal wider richtig schön bunt. In der Chaospost haben wir uns auch engagiert und sogar auch Briefe zugestellt. Dabei kam es wie es kommen musste, man findet alte Bekannte wieder und hat sofort was zu quatschen.




An einem Tag haben wir uns in der ChaosWestKüche um das Essen gekümmert. Vegane Bolo mit Nudeln. Für 300 Mahlzeiten hieß es aber erst mal 20Kilo Zwiebeln würfeln. Die Finger haben Tage später noch danach gestunken :-)
Das Hackersatz anzubraten war auch eine Herausforderung. Diese Großküchengeräte machen gut warm, im Sommer, im Zelt ..... herrlich. Unterm Strich hat es aber richtig viel Spaß gemacht und geschmeckt haben muss es auch, es wurde uns förmlich aus der Hand gerissen. 

Andere Helfer haben veganes Mett zum Frühstück bereitet basierend auf Reiswaffeln, auch sehr lecker - das Inet hat da auch ein paar Rezepte zu, muss ich auch mal für zuhause machen.





Ein altes Postfahrrad wurde mit einem E-Antrieb nachgerüstet und der dazugehörige Hänger hat soviel Strom erzeugt das es abends noch für anderen Kram wie Licht oder Notebook gereicht hat. Alles gemäß Straßenverkehrsordnung. Der Hänger ist innerhalb seiner Maße und die Solarzellen sind nicht fest montiert und gelten daher als Ladung, wofür es auch wiederum Regeln gibt. Witzig ist halt auch das man den Hänger einfach hochkant stellen kann, dann haben die Solarzellen eine bessere Ausrichtung und die Ausbeute steigt.


Ein selbst ausgebauter Bulli hat mich direkt in den Bann gezogen. Es hat leider einige Tage gebraucht bis ich mit den Besitzern sprechen konnte und Fotos machen durfte. Die Griffe der Schubladen sind gekröpfte Ringschlüssel, auch mal eine nette Idee. :-)




CampingMode im Tesla

Für ein langes Wochenende waren wir nochmal unterwegs. Meine Eltern waren in Süddeutschland einzusammeln und so haben wir das angenehme mit dem nützlichen verbunden. Haben uns das ein oder andere Örtchen angeschaut und die Zeit verstreichen lassen. Am Abend haben wir uns einen Parkplatz an einem Dorffriedhof gesucht und sind in der Nähe noch was essen gewesen. mit Isomatte und Schlafsack haben wir dann den Campingmodus ausprobiert. Die Liegefläche ist 2m x 1,20m und im Campigmode kann man die Temperatur sehr schön regeln, die Wärmepumpe macht das dann schon. Man liegt im Auto tatsächlich unterhalb der Fensterkante und ist von außen quasi nicht zu sehen.
Und eins muss man den kleinen Dörfern ja lassen, man sieht viel mehr vom Sternenhimmel als in der Stadt. Zwei Tage später auf dem Weg nach Hause gab es dann auch der erste Foto, etwas unscharf und nur schwarzweiß, aber wer bestellt auch einen Fotografen bei der örtlichen Verwaltung?

Städtetrip nach Hamburg

Für das Finale meines Sabbaticals ging es noch nach Hamburg. Hamburg ist ja immer eine Reise wert. Neben Astra und Fischbrötchen haben wir aber auch einiges unternommen. Der Aufhänger war das Konzert von Element of Crime. Wir waren aber auch noch mit einem Kanu auf der Alster und den Kanälen unterwegs, haben eine Führung auf St Pauli mit gemacht und zum Schluss noch eine Hafenrundfahrt mit Feuerwerk. Was wir nicht auf dem Schirm hatten waren die CruiseDays, ein Volksfest für Kreuzfahrer. Viel zu viele Leute und es war einfach nur zum weglaufen. Auf der Kieztour haben wir unter anderem erleben dürfen wo die Einheimischen ihr Fischbrötchen her bekommen, nicht weit weg vom Hans-Albers-Platz, was soll ich sagen, um Längen besser als auf den Landungsbrücken. Kneipentipps gab es auch noch und so sind wir den ein oder anderen Abend auch noch in der ein oder anderen Kneipe hängen geblieben.Der Silbersack und der Elbschlosskeller haben sehr witzige Geschichten. Der Elbschlosskeller zum Beispiel macht nie zu. Zu Corona sollte dann geschlossen werden, aber es gab keinen Schlüssel mehr. Der Türsteher hat 2 Tage eine leere Kneipe bewacht bis die Tür wieder in Ordnung gebracht war.


Fazit

In den Zeiten zwischen den Events war es auch nie wirklich Langweilig. Die Frage bleibt aber, ob ich die Zeit genossen haben und ob ich sie sinnvoll nutzen konnte,. Ich kann beides eigentlich nur mit JA bestätigen, auch wenn bestimmte Dinge einfach zu kurz gekommen sind. Grillen oder laue Abende am Lagerfeuer gab es diesen Sommer quasi gar nicht. Auf der anderen Seite, wie auch, bei der Programmflut. Und so werden ich dann morgen nach vier Monaten wieder in das Arbeitsleben starten mit der Erkenntnis, eigentlich habe ich für dieses Arbeiten gar keine Zeit. Es gibt noch genug sinnvollere Projekte zu erledigen. :-)

Mittwoch, 28. Juni 2023

Woche 4 - Fakten Fakten Fakten

Strecke:

Tag 22: -
Tag 23: 04:20 Std - 69,9 km - 16,2 km/h - 500 m rauf - 510 m runter
Tag 24: 06:43 Std - 98,8 km - 14,7 km/h - 670 m rauf - 630 m runter
Tag 25: 05:40 Std - 58,7 km - 10,4 km/h - 670 m rauf - 680 m runter
Tag 26: -
Tag 27: 00:51 Std - 10,9 km - 12,8 km/h - 130 m rauf - 160 m runter
Tag 28: -

Gesamtstrecke: 238,3 km

Kohle:
Tag 1: 85,60 €
Tag 2: 54,72 €
Tag 3: 80,26 €
Tag 4: 95,20 €
Tag 5: 93,85 €
Tag 6: 142,35 €
Tag 7:  11,00 €

Gesamtkohle:  562,98 €

Bahnfahrten:
San Sebastian ->  Hendaye : 2,70 €
Hendaye -> Bordeaux -> Rochefort: 59,30 €
La Rochelle -> Paris: 98,00 €
Paris -> Brüssel:124,00 €
Brüssel -> Köln: 72,00 €

Gesamt: 356,00 €

 

Ein paar letzte Tage die Füße hoch

Tag 27

Die Nacht war eine Katastrophe. Die ganze Zeit über waren Jäger im Tal unterwegs und immer wenn man gerade weg gedämmert war, der nächste Schuss. Als ich gegen 6:30 Uhr erneut hochgeschreckt bin, war es auch Zeit sich aus dem Zelt zu schälen und mit dem Abbau zu beginnen. Um 7:45 Uhr ging es dann auf zur letzten Tour.
Nach einer kleinen Irrfahrt durch die Stadt saß ich dann um 9:15 Uhr im Zug nach Frankreich. Der Muli hatte seine Schuldigkeit getan und blieb ohne Schloss am Bahnhof zurück. Ich hoffe das er ein schönes weiteres Leben haben wird. In den Zügen konnte er mich leider nicht begleiten.

In der französischen Grenzstadt war dann umsteigen in einen TGV angesagt. Dieser wurde hier bereit gestellt, allerdings bereits mit Verspätung. Die Abfahrt verzögerte sich weiter und mein Anschluss in Bordeaux war erst mal weg. Der Schaffner hat dann mein Ticket auf den nächsten Zug umgeschrieben, der von Bordeaux aus alle 2h fährt. Dank der Verspätung also etwas mehr als 1h Stunde Aufenthalt und Wartezeit
Angekommen in Rochefort und abgeholt wurde ich dann um kurz nach 18:00 Uhr. Dirk und Family verbringen hier einen Teil des Sommerurlaubs und so gab es ein großes und herzliches wiedersehen.
Auf dem Campingplatz angekommen wurde schnell das Zelt hingestellt und dann war Zeit ein wenig Urlaub zu machen. Es gab eine geschmackliche Bierrundreise durch Frankreich und Leckereien vom Grill. Der Abend ging dann gegen halb 2 Uhr zu Ende und war ein perfekter Abend um den Ausklang der Reise einzuläuten.

Die letzten Bilder vom Muli:



Tag 28

Um 8:00 Uhr wach geworden und keine Hektik für den Tag geplant. Also nochmal umgedreht und die Augen nochmal zu geklemmt. Gegen 10:00 Uhr wurde ich vorsichtig geweckt und zum Frühstück abgeholt. Es gab unter anderem leckeren arabischen Kaffee, sehr lecker. Am Mittag sind wir dann auf einen örtlichen Trödelmarkt gefahren. Die Straße dorthin wurde von einer Stromtrasse begleitet. Jeder Strommast hat einen Korb in dem Vögel ein Nest bauen können, mal oben auf der Spitze, mal an einem der Ausleger. Gefühlt waren mehr als die Hälfte der Strommasten von Störchen bewohnt und es gab reichlich Jungtiere.
Am Nachtmittag ging es dann mit einem Ball eine Runde in den Pool zum toben. An Anfang zu dritt, später zu viert konnte man so prima die Zeit verplanschen.
Der gemütliche Abend wurde dann durch die Mücken torpediert, Autan und Antimückenräucherzeug brachten da ein wenig Ruhe rein.

Tag 29

Der Weckdienst hat heute bereits um 09:30 Uhr zugeschlagen. Nach dem Frühstück ging es auf eine vorgelagerte Insel. Hier bin ich dann auch das erste mal auf der Reise im Atlantik schwimmen gewesen. Die anderen male war ich ja nur mit den Füßen im Wasser. Dirk und ich sind dann irgendwann einen Kaffee trinken gegangen und wollten danach nochmal ins Wasser. Der Mond war da aber anderer Meinung und so war das Wasser weg. Was wir alle lernen durften, um 15:00 Uhr macht in der Gegend die Gastro flächendeckend zu. Eigentlich wollten wir was essen gehen, uneigentlich sind wir dann hungrig in einen Supermarkt eingefallen um auf dem Campingplatz was zuzubereiten. Es ist ausgegangen wie es ausgehen musste, nur mal eben einkaufen wurde zu einem vollem Wagen.

Das buchen der Zugtickets für den Weg nach Hause war eine einzige Katastrophe. Der Thalys auf der einen Webseite ausgebucht, auf einer anderen Seite aber nicht. Die deutsche Bahn bietet auch was an, kann man aber nicht im Internet buchen sondern nur am Schalter oder via Hotline. Bei einem Anruf an der Hotline kam raus das man keine Tickets für den Fernverkehr mehr per Telefon buchen kann. 

Für den Tag habe ich dann lediglich ein Ticket von La Rochelle nach Paris gebucht und dann mal sehen wie es ab Paris weiter geht.

Nicht der Strand der Insel, aber die nördliche Spitze wo auch der Leuchtturm zu finden ist.





Tag 30

Heute dann der finale Weg nach Hause. Abfahrt nach La Rochelle hatten wir für 09:30 Uhr geplant. Da ich mal wieder früh wach war, habe ich bereits ab 07:00 Uhr das Zelt ein letztes mal abgebaut und meinen Kram zusammen gepackt. Mit einem Frühstück ab 08:00 Uhr war genug Zeit zur pünktlichen Abfahrt und so habe ich mich bereits 30 Minuten vor der Abfahrt am Bahnhof in La Rochelle befunden.
Der Zug stand schon bereit und man konnte schon mal Platz nehmen. Abfahrt nach Paris war dann um 10:44 Uhr.
Während der TGV mit 300 km/h durch die Landschaft fegte, habe ich mir nochmal die Mühe gemacht um nach Zügen für die Weiterfahrt zu schauen. Von Paris nach Köln (über Brüssel) war nichts zu bekommen. Aber wenn man von Paris nach Brüssel und von Brüssel nach Köln möchte, dann geht doch was. Ich habe dann auf einer französischen Webseite den Thalys nach Brüssel gebucht und auf einer belgischen Webseite einen Thalys nach Köln - Aufenthalt in Brüssel knappe 30 Minuten, geht doch.
In Paris angekommen musste ich noch einmal durch die ganze Stadt, ein Bahnhof reicht ja nicht. Da das Gepäck eher unhandlich war, wurde es mit der Zeit auch unbequem und schwer zu tragen. Die Metrostationen an den Bahnhöfen sind jetzt auch alles andere als klein und so zog sich das alles etwas, aber bei fast 3h Aufenthalt in Paris herrschte zumindest kein Zeitdruck. Am Gare du Nord in Paris gab es dann ein letztes Baguette.
Die weiteren Züge waren pünktlich und teilweise auch mit 300km/h unterwegs und dann kam Aachen. In Deutschland ging dann nur noch 140km/h und auf dem Weg von Aachen nach Köln haben wir uns dann noch 10 Minuten Verspätung eingefangen, gerade soviel das der Anschluss in Köln weg war. Um 22:20 Uhr bin ich dann aber durch die Haustür und die Reise hat ihr

ENDE

gefunden.


P.S.: Laut Waage sind 5 Kilo auf der Strecke geblieben, aber da Muskeln an den Beinen ja mehr als Fett an der Pocke wiegt weiss ich jetzt auch warum der Gürtel nicht mehr passt.


Freitag, 23. Juni 2023

Keine Kraft mehr, aber eine Entscheidung

Der heutige Tag war auch wieder ein Ruhetag. Nach den Mühen von gestern bin ich heute kaum die Treppen zum Waschraum hoch gekommen. Die Kraft ist schlichtweg nicht mehr da, Muskelkater ist es nicht mal richtig.

Nach dem Frühstück bin ich mit dem Shuttlebus des Campingplatzes nach San Sebastian gefahren und habe da den Tag verbracht. Ich muss sagen, was eine schöne Altstadt, oder auch die Küstenpromenade. Egal wo man hinschaut, es gibt immer was schönes zu entdecken. Na klar hat die Stadt auch andere Ecken, da bin ich gestern zum Teil auch durch gekommen, aber der alte Kern, einfach unbeschreiblich.

In den kleinen Gassen öffnen ab dem späten Vormittag die ganzen kleinen Tapas Bars. Das war auch ein Gaumenschmaus. Hier oder da mal rein, zwei drei Tapas gegessen und wieder raus bis man die nächste Lokalität für gut befunden hat.














Über den Tag ist aber auch klar geworden das die Reise hier enden wird. Die Tour durch Spanien ist zumindest für mich nicht leistbar. Ich möchte Spass an der Tour haben auch wenn da mal Zähne zusammen beißen oder auch schieben zu gehört. Das Geschiebe der letzten 2 Tage waren nur ein paar Hügel, aber gerade gestern blieb der Spaß schon extrem auf der Strecke, weil ein radeln kaum noch möglich war. Die nächsten Etappen werden noch schlimmer bis hin zu Erhebungen auf ca 700 Höhenmetern. Damit wird es nicht Portugal, sondern nur Spanien.

Das andere was ich ja unbedingt wissen wollte war, was denn so überhaupt geht. Nunja, Spanien mit dem Rad geht wohl offensichtlich nicht. Aber 2155km habe ich auf dem alten Muli abgerissen. Ich kann 14 Tage am Stück radeln (und schieben) und dabei mehr als 1300km abspulen bevor ich einen Ruhetag brauche.

Viel gesehen und auch viel erlebt habe ich. Sich selber aushalten, mit dem alleine sein klar kommen, ist auch eine Erfahrung die ich massiv unterschätzt habe. Mal nen Tag oder auch bei Corona 10 Tage isoliert zu sein ist das eine, aber auf dem Rad haben die Gedanken halt Zeit, sich ordentlich im Kreis zu drehen.

Und just heute als ich aus der Stadt zurück bin ist hier eine andere Radfahrerin gestrandet. Sie ist in Delmenhorst gestartet und ihr Ziel ist Lissabon. Sie plant auch gerade um und ist mehr als erstaunt über das was einem hier an Schieberei geboten wird. Sie will sich wohl noch bis Bilbao durch beißen und dann mit der Fähre rüber auf die Insel und dann da den Rückweg erradeln.

Morgen geht es mit dem Zug erstmal nach Frankreich, dort werde ich noch zwei oder drei Tage auf einem Campingplatz die Füße hoch legen, bevor es dann irgendwie weiter nach Hause geht.