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Mittwoch, 28. Juni 2023

Woche 4 - Fakten Fakten Fakten

Strecke:

Tag 22: -
Tag 23: 04:20 Std - 69,9 km - 16,2 km/h - 500 m rauf - 510 m runter
Tag 24: 06:43 Std - 98,8 km - 14,7 km/h - 670 m rauf - 630 m runter
Tag 25: 05:40 Std - 58,7 km - 10,4 km/h - 670 m rauf - 680 m runter
Tag 26: -
Tag 27: 00:51 Std - 10,9 km - 12,8 km/h - 130 m rauf - 160 m runter
Tag 28: -

Gesamtstrecke: 238,3 km

Kohle:
Tag 1: 85,60 €
Tag 2: 54,72 €
Tag 3: 80,26 €
Tag 4: 95,20 €
Tag 5: 93,85 €
Tag 6: 142,35 €
Tag 7:  11,00 €

Gesamtkohle:  562,98 €

Bahnfahrten:
San Sebastian ->  Hendaye : 2,70 €
Hendaye -> Bordeaux -> Rochefort: 59,30 €
La Rochelle -> Paris: 98,00 €
Paris -> Brüssel:124,00 €
Brüssel -> Köln: 72,00 €

Gesamt: 356,00 €

 

Ein paar letzte Tage die Füße hoch

Tag 27

Die Nacht war eine Katastrophe. Die ganze Zeit über waren Jäger im Tal unterwegs und immer wenn man gerade weg gedämmert war, der nächste Schuss. Als ich gegen 6:30 Uhr erneut hochgeschreckt bin, war es auch Zeit sich aus dem Zelt zu schälen und mit dem Abbau zu beginnen. Um 7:45 Uhr ging es dann auf zur letzten Tour.
Nach einer kleinen Irrfahrt durch die Stadt saß ich dann um 9:15 Uhr im Zug nach Frankreich. Der Muli hatte seine Schuldigkeit getan und blieb ohne Schloss am Bahnhof zurück. Ich hoffe das er ein schönes weiteres Leben haben wird. In den Zügen konnte er mich leider nicht begleiten.

In der französischen Grenzstadt war dann umsteigen in einen TGV angesagt. Dieser wurde hier bereit gestellt, allerdings bereits mit Verspätung. Die Abfahrt verzögerte sich weiter und mein Anschluss in Bordeaux war erst mal weg. Der Schaffner hat dann mein Ticket auf den nächsten Zug umgeschrieben, der von Bordeaux aus alle 2h fährt. Dank der Verspätung also etwas mehr als 1h Stunde Aufenthalt und Wartezeit
Angekommen in Rochefort und abgeholt wurde ich dann um kurz nach 18:00 Uhr. Dirk und Family verbringen hier einen Teil des Sommerurlaubs und so gab es ein großes und herzliches wiedersehen.
Auf dem Campingplatz angekommen wurde schnell das Zelt hingestellt und dann war Zeit ein wenig Urlaub zu machen. Es gab eine geschmackliche Bierrundreise durch Frankreich und Leckereien vom Grill. Der Abend ging dann gegen halb 2 Uhr zu Ende und war ein perfekter Abend um den Ausklang der Reise einzuläuten.

Die letzten Bilder vom Muli:



Tag 28

Um 8:00 Uhr wach geworden und keine Hektik für den Tag geplant. Also nochmal umgedreht und die Augen nochmal zu geklemmt. Gegen 10:00 Uhr wurde ich vorsichtig geweckt und zum Frühstück abgeholt. Es gab unter anderem leckeren arabischen Kaffee, sehr lecker. Am Mittag sind wir dann auf einen örtlichen Trödelmarkt gefahren. Die Straße dorthin wurde von einer Stromtrasse begleitet. Jeder Strommast hat einen Korb in dem Vögel ein Nest bauen können, mal oben auf der Spitze, mal an einem der Ausleger. Gefühlt waren mehr als die Hälfte der Strommasten von Störchen bewohnt und es gab reichlich Jungtiere.
Am Nachtmittag ging es dann mit einem Ball eine Runde in den Pool zum toben. An Anfang zu dritt, später zu viert konnte man so prima die Zeit verplanschen.
Der gemütliche Abend wurde dann durch die Mücken torpediert, Autan und Antimückenräucherzeug brachten da ein wenig Ruhe rein.

Tag 29

Der Weckdienst hat heute bereits um 09:30 Uhr zugeschlagen. Nach dem Frühstück ging es auf eine vorgelagerte Insel. Hier bin ich dann auch das erste mal auf der Reise im Atlantik schwimmen gewesen. Die anderen male war ich ja nur mit den Füßen im Wasser. Dirk und ich sind dann irgendwann einen Kaffee trinken gegangen und wollten danach nochmal ins Wasser. Der Mond war da aber anderer Meinung und so war das Wasser weg. Was wir alle lernen durften, um 15:00 Uhr macht in der Gegend die Gastro flächendeckend zu. Eigentlich wollten wir was essen gehen, uneigentlich sind wir dann hungrig in einen Supermarkt eingefallen um auf dem Campingplatz was zuzubereiten. Es ist ausgegangen wie es ausgehen musste, nur mal eben einkaufen wurde zu einem vollem Wagen.

Das buchen der Zugtickets für den Weg nach Hause war eine einzige Katastrophe. Der Thalys auf der einen Webseite ausgebucht, auf einer anderen Seite aber nicht. Die deutsche Bahn bietet auch was an, kann man aber nicht im Internet buchen sondern nur am Schalter oder via Hotline. Bei einem Anruf an der Hotline kam raus das man keine Tickets für den Fernverkehr mehr per Telefon buchen kann. 

Für den Tag habe ich dann lediglich ein Ticket von La Rochelle nach Paris gebucht und dann mal sehen wie es ab Paris weiter geht.

Nicht der Strand der Insel, aber die nördliche Spitze wo auch der Leuchtturm zu finden ist.





Tag 30

Heute dann der finale Weg nach Hause. Abfahrt nach La Rochelle hatten wir für 09:30 Uhr geplant. Da ich mal wieder früh wach war, habe ich bereits ab 07:00 Uhr das Zelt ein letztes mal abgebaut und meinen Kram zusammen gepackt. Mit einem Frühstück ab 08:00 Uhr war genug Zeit zur pünktlichen Abfahrt und so habe ich mich bereits 30 Minuten vor der Abfahrt am Bahnhof in La Rochelle befunden.
Der Zug stand schon bereit und man konnte schon mal Platz nehmen. Abfahrt nach Paris war dann um 10:44 Uhr.
Während der TGV mit 300 km/h durch die Landschaft fegte, habe ich mir nochmal die Mühe gemacht um nach Zügen für die Weiterfahrt zu schauen. Von Paris nach Köln (über Brüssel) war nichts zu bekommen. Aber wenn man von Paris nach Brüssel und von Brüssel nach Köln möchte, dann geht doch was. Ich habe dann auf einer französischen Webseite den Thalys nach Brüssel gebucht und auf einer belgischen Webseite einen Thalys nach Köln - Aufenthalt in Brüssel knappe 30 Minuten, geht doch.
In Paris angekommen musste ich noch einmal durch die ganze Stadt, ein Bahnhof reicht ja nicht. Da das Gepäck eher unhandlich war, wurde es mit der Zeit auch unbequem und schwer zu tragen. Die Metrostationen an den Bahnhöfen sind jetzt auch alles andere als klein und so zog sich das alles etwas, aber bei fast 3h Aufenthalt in Paris herrschte zumindest kein Zeitdruck. Am Gare du Nord in Paris gab es dann ein letztes Baguette.
Die weiteren Züge waren pünktlich und teilweise auch mit 300km/h unterwegs und dann kam Aachen. In Deutschland ging dann nur noch 140km/h und auf dem Weg von Aachen nach Köln haben wir uns dann noch 10 Minuten Verspätung eingefangen, gerade soviel das der Anschluss in Köln weg war. Um 22:20 Uhr bin ich dann aber durch die Haustür und die Reise hat ihr

ENDE

gefunden.


P.S.: Laut Waage sind 5 Kilo auf der Strecke geblieben, aber da Muskeln an den Beinen ja mehr als Fett an der Pocke wiegt weiss ich jetzt auch warum der Gürtel nicht mehr passt.


Freitag, 23. Juni 2023

Keine Kraft mehr, aber eine Entscheidung

Der heutige Tag war auch wieder ein Ruhetag. Nach den Mühen von gestern bin ich heute kaum die Treppen zum Waschraum hoch gekommen. Die Kraft ist schlichtweg nicht mehr da, Muskelkater ist es nicht mal richtig.

Nach dem Frühstück bin ich mit dem Shuttlebus des Campingplatzes nach San Sebastian gefahren und habe da den Tag verbracht. Ich muss sagen, was eine schöne Altstadt, oder auch die Küstenpromenade. Egal wo man hinschaut, es gibt immer was schönes zu entdecken. Na klar hat die Stadt auch andere Ecken, da bin ich gestern zum Teil auch durch gekommen, aber der alte Kern, einfach unbeschreiblich.

In den kleinen Gassen öffnen ab dem späten Vormittag die ganzen kleinen Tapas Bars. Das war auch ein Gaumenschmaus. Hier oder da mal rein, zwei drei Tapas gegessen und wieder raus bis man die nächste Lokalität für gut befunden hat.














Über den Tag ist aber auch klar geworden das die Reise hier enden wird. Die Tour durch Spanien ist zumindest für mich nicht leistbar. Ich möchte Spass an der Tour haben auch wenn da mal Zähne zusammen beißen oder auch schieben zu gehört. Das Geschiebe der letzten 2 Tage waren nur ein paar Hügel, aber gerade gestern blieb der Spaß schon extrem auf der Strecke, weil ein radeln kaum noch möglich war. Die nächsten Etappen werden noch schlimmer bis hin zu Erhebungen auf ca 700 Höhenmetern. Damit wird es nicht Portugal, sondern nur Spanien.

Das andere was ich ja unbedingt wissen wollte war, was denn so überhaupt geht. Nunja, Spanien mit dem Rad geht wohl offensichtlich nicht. Aber 2155km habe ich auf dem alten Muli abgerissen. Ich kann 14 Tage am Stück radeln (und schieben) und dabei mehr als 1300km abspulen bevor ich einen Ruhetag brauche.

Viel gesehen und auch viel erlebt habe ich. Sich selber aushalten, mit dem alleine sein klar kommen, ist auch eine Erfahrung die ich massiv unterschätzt habe. Mal nen Tag oder auch bei Corona 10 Tage isoliert zu sein ist das eine, aber auf dem Rad haben die Gedanken halt Zeit, sich ordentlich im Kreis zu drehen.

Und just heute als ich aus der Stadt zurück bin ist hier eine andere Radfahrerin gestrandet. Sie ist in Delmenhorst gestartet und ihr Ziel ist Lissabon. Sie plant auch gerade um und ist mehr als erstaunt über das was einem hier an Schieberei geboten wird. Sie will sich wohl noch bis Bilbao durch beißen und dann mit der Fähre rüber auf die Insel und dann da den Rückweg erradeln.

Morgen geht es mit dem Zug erstmal nach Frankreich, dort werde ich noch zwei oder drei Tage auf einem Campingplatz die Füße hoch legen, bevor es dann irgendwie weiter nach Hause geht.

Viva Espania

Die Nacht war unglaublich, ich bin regelrecht abgesoffen. Gefühlt war ich die ganze Nacht wach, in der Realität bin ich sicherlich das ein oder andere mal weg gedämmert. Gegen 6:30 Uhr hörte der Regen auf und ich bin tatsächlich noch mal zwei Stunden richtig eingeschlafen. Der Start in den Morgen war dementsprechend holprig. Den Schlamm hat es teilweise bis in das Zelt gespült. Meine kleine Powerbank hat das Unwetter auch nicht überlebt. Aufbruch war dann um 20 nach zehn um erst einmal direkt gegenüber des Campingplatzes in der Bäckerei zu stranden. Richtig los ging es dann erst gegen 11 Uhr.








 

Um 13:45 Uhr war ich dann an der Fähre, die mich von Frankreich nach Spanien, über den Grenzfluss tragen sollte. Bis hierhin waren die Ausläufer der Pyrenäen in Frankreich schon echt harte Arbeit.


Rechts Frankreich, links Spanien

Im spanischen Hafengebiet habe ich mich dann erstmal niedergelassen und einen Salat gegessen und einen spanischen Kaffee getrunken. Auf Koomot habe ich mir dann die spanische Tour angeschaut und überlegt ob ich nicht doch einen ausgewiesenen Radweg nehmen soll, anstatt dessen was Komoot bereits vorgeschlagen hatte. Mit dem Höhenprofil war ich allerdings nicht ganz einverstanden. Das höhenprofil meiner Route sah eigentlich sehr flach aus, jedoch musste ich sehr schnell lernen dass ich hier nur einzelne Berge hochschiebe und auf der anderen Seite wieder runter rolle. Für die nächsten Tage sollte das höhenprofil an Steigung weiter zulegen. Der bisherige Rekord war 14% Steigung. Das fühlt sich so an als wenn man das Fahrrad nicht mehr schiebt sondern trägt. Zumindest für mein Muli und die Menge an Gepäck die ich mitgenommen habe ist die Strecke nicht zu bewerkstelligen, ein Plan B muss her. 

Am Nachmittag habe ich dann San Sebastian erreicht. Was eine schöne Stadt. Und selbst hier in der Stadt war in erster Linie schieben und nicht fahren angesagt, unten am Strand ging es.


 

Etwas außerhalb von San Sebastian habe ich dann einen Campingplatz gefunden. 

Der Muli fällt langsam aber sicher auseinander. Die Lampe vorne ist mittlerweile abgebrochen und mit einer Packschnur vom Zelt fest gemacht. Bei der Ankunft auf dem Campingplatz und dem letzten aufbocken des Tages auf dem Ständer hat es auch diesen dahin gerafft. Die Halterung einer Feder ist weg und nu schleifen die beiden Beinchen des Ständers die ganze Zeit über den Boden.



 

Mittwoch, 21. Juni 2023

Halbzeit und 2000 km

Heute ging der Start mal richtig zügig, um 8:00 Uhr war ich runter vom Platz. Weit gekommen bin ich allerdings nicht, direkt vor dem Campingplatz war der Supermarkt und es gab Frühstück. Nach einer viertel Stunde dann das erste Highlight, ich habe die 2000km geknackt. Während ich dann so weiter strampelte und über alles mögliche grübelte ist mir auch noch aufgefallen das heute Tag 24 von 47 ist und damit Halbzeit. Die ersten 30km hatte ich bereits um halb 11 runter gespult und so wurde es Zeit für ein Käffchen in einem kleinen Ort.
Nach dem Kaffee sollte es noch durch den Ort gehen, zurück auf den EuroVelo. Dabei viel mir eine Autowerkstatt ins Auge und ich habe erst mal Luft getankt. Alle 300 km bis 400 km kann man da mal locker ein halbes Bar nach pumpen und ob man es glaubt aber nicht, dieses halbe Bar merkt man beim strampeln doch sehr deutlich.

Irgendwann nach 12:00 war ich dann wieder zurück am Meer. Leider spielte das Wetter den ganzen Tag nicht mit, auch wenn es trocken blieb. Aber so musste ich das Eis halt nicht im Sonnenschein genießen, sondern unter einer grauen Wolkendecke.

Irgendwo auf der Strecker durch die ewigen Wälder hat sich auf einmal der Bewuchs geändert und es gab mehr und mehr Korkeichen, prima am geschälten Stamm zu erkennen.

Ab Bayonne ging dann das Geschiebe wieder los. Die Pyrenäen sind hier zwar kaum noch vorhanden, aber den einen oder anderen Hügel und die Steilküste musste es trotzdem irgendwie hoch gehen. Untergekommen bin ich dann in Bidart auf einem Campingplatz. Das aber auch erst nach wiederholten Anlauf. Verschiedene andere Plätze hatten abgewunken da sie voll waren, Hier in der Gegend steigt gerade eine großes Motorradevent und die Jungs und Mädels haben wohl alles in Beschlag genommen. Jetzt denke ich mal ein paar Reisetage zurück, genau das gleiche habe ich doch schon mal gehabt. Sachen gibt's.

Der Abend wurde dann noch richtig nass und so soll es auch in der Nacht weiter gehen, ich lasse mich mal überraschen.





Dienstag, 20. Juni 2023

Schietwedder können die hier auch

Um 7:45 Uhr war ich abfahrbereit. Als es los gehen sollte, hat der Himmel die Schleusen geöffnet und ich bin auf dem Campingplatz an der Bar unter das Dach geflüchtet. Während des Schauers öffnete die Bar dann um Frühstück anzubieten. Habe ich dann mal direkt nen Happen eingeworfen. 
Die reale Abfahrt war dann um kurz vor halb 10. Nach nicht mal 8km bin ich aber schon wieder wetterbedingt gestrandet. Bis zum Mittag habe ich mir den Arsch in einer Supermarktbäckerei platt gesessen. Um halb eins rissen dann die Wolken auf und es konnte weiter gehen. Die Sonne hat sofort alles an Wasser in Luftfeuchtigkeit umgewandelt und ruck zuck gab es ein herrliches Waschküchenklima. Man kam sich dabei vor wie ein alter verrosteter Eimer, alles an Wasser was man oben rein geschüttet hatte, lief an den Seiten einfach wieder raus.
Nach ca 70km war dann das Tagesziel erreicht. Der Campingplatz bietet für Leute die die Velodyssee fahren extra Flächen und extra Preise an, mit nem Zehner für die Nacht war ich dabei.
Am Abend sind die Wolken wieder stark zugezogen und überall wird vor der Unwetterstuffe orange gewarnt. In der Nacht soll es wieder rund gehen, ich bin mal gespannt.

Landschaftlich ging es heute auch wieder viel durch Nadelwald oder das was die Feuer davon übergelassen haben. Ein großer Militärkomplex am Meer wollte umfahren werden und hat mich deswegen weiter ins Landesinnere geführt. Zum Schluss aber dann doch wieder am Meer.



Ruhetag

Anders als an den anderen Tagen habe ich nach dem ersten wach werden nicht direkt angefangen das Zelt nieder zu reißen. An so einem Ruhetag kann man sich einfach nochmal umdrehen. 
Morgens dann der Gang zum Supermarkt wurde mit leeren Händen beendet, der Laden hatte noch zu. Also erstmal Kaffee kochen und eine Maschine Wäsche anschmeissen.
Ne Stunde später gab es dann auch Frühstück, mit Baguette, Käse, Aufschnitt und frischer Paprika.
Der Tag dümpelte nur so vor sich hin und mit der Isomatte draußen vor dem Zelt, konnte man auch gut Mittagsschlaf halten. Am Nachmittag dann halt so das übliche, Blog schreiben, Strom beim Nachbarn schnorren um den Laptop zu laden und Service am Muli. Einmal Kette und Ritzel vom groben Dreck reinigen und ölen.

An den Strand ging es natürlich auch noch. Die Brandung war nicht von schlechten Eltern und die Surfer hatten richtig Spaß. Die Flagge am Strand war gelb/rot, schwimmen also eher nicht so. Und so waren Schwimmer gar nicht vertreten.

Abends dann in eine Pizzeria. Eine Diavolo mit nochmal extra scharfem Öl, ich hatte schonmal bessere Ideen.

In der Nacht kamen und gingen dann einige Schauer. 





P.S. Komplett am Handy getippert während eines Gewitters, später mal am Computer kucken 😉

Montag, 19. Juni 2023

Woche 3 - Fakten Fakten Fakten

Strecke:
Tag15: 06:53 Std - 109 km - 15,9 km/h - 590 m rauf - 610 m runter
Tag16: 07:20 Std - 99,5 km - 13,6 km/h - 570 m rauf - 570 m runter
Tag17: 06:46 Std - 115 km - 17,1 km/h - 610 m rauf - 610 m runter
Tag18: 05:24 Std - 79,8 km - 14,8 km/h - 380 m rauf - 380 m runter
Tag19: 06:54 Std - 108 km - 15,6 km/h - 600 m rauf - 600 m runter
Tag20: 06:12 Std - 101 km - 16,3 km/h - 580 m rauf - 580 m runter
Tag21: 04:05 Std - 53,0 km - 12,9 km/h - 460 m rauf - 450 m runter

Gesamtstrecke: 665,3 km

 

Kohle:
Tag 1: 44,40 €
Tag 2: 71,12 €
Tag 3: 47,60 €
Tag 4: 85,21 €
Tag 5: 45,10 €
Tag 6: 54,80 €
Tag 7:  129,06 €

Gesamtkohle:  477,29 €

Karte:
 

14 Tage Nonstop - et reicht, Ruhetag vorraus!

Tag 20 - 17.06.2023

Was für eine Nacht, die Mücken waren eine reine Katastrophe. Die ganzen Beine jucken und sind zerstochen. Dementsprechend gab es auch einen Expressaufbruch. Kein Frühstück und auch das Zähne putzen viel erst mal aus, nur nix wie weg.  Trotzdem hat es noch gut 40 Minuten gedauert bis ich alles beisammen hatte. Nach nicht mal 10km dann ein kleiner Ort. Auf dem Kirchplatz im Schatten gab es dann Baguette mit Käse und Salami und einen Kaffee aus einem örtlichen Büdchen. Es gab dann noch mehrere schöne Spots am Strand, wo Surfer und Sonnenanbeter gleichermaßen zu finden waren.


Ab hier ging es dann endlos lang durch Wälder, die direkt hinter den Dünen lagen. Die Wege waren mal gut und mal schlecht ausgebaut, alles in allem kam man aber sehr gut voran. Alleine die Solarzelle mit der Powerbank freute sich nicht so über den Schatten, aber für mich war es dafür gut auszuhalten.
Während ich da so meines Weges strampelte habe ich 4 Jungs auf Rennrädern/Gravelbikes aufgegabelt. Mal sind sie vor gefahren, mal ich, je nachdem wer gerade wo und wie eine Pause einlegen musste. Erstaunt hat mich aber das sie mir unterm Strich nicht davon gefahren sind. Unsere Wege trennten sich dann an einer Stelle an der der EV1 ins Landesinnere ging, ich aber die Alternativroute dichter am Meer fahren wollte. Zum Abschied haben wir bestimmt noch 10 Minuten gequatscht.

Am Nachmittag brauten sich auf dem Meer mehrere Gewitterzellen zusammen. Das Gegrummel war über Stunden zu hören, aber immer dumpf, also schön weit weg. Für ein paar Minute habe ich auch ein paar Tropfen abbekommen, aber nichts wildes. Alles in allem bin ich vor dem schlechten Wetter davon gefahren.
Mir nichts, dir nichts bin ich aber nach einer Dünenkette in einem Gebiet gelandet wo der Regen gerade abgezogen war und die Sonne wieder raus kam. von jetzt auch gleich habe ich mich in einer Waschküche wieder gefunden. Drückende Schwüle und weniger Schatten als in den Waldstücken haben mir echt zugesetzt.

Nach 101km habe ich dann einen Campingplatz angesteuert. So wie ich es schon mal erlebt hatte, gab es hier einen Bereich für Radtouristen. Einfach Zelt aufbauen und mit dem Rest quatschen. Verdammt viele Holländer unterwegs. Außerdem habe ich einen französischen Kerl kennen gelernt der 1 Jahr lang durch ganz Europa geradelt ist, inklusive der östlichen Staaten im Dezember ..... radeln und zelten bei Schnee. 

Zum Abendessen gab es dann aus dem Campingplatzsupermarkt Ravioli gestreckt mit einer Dose Tunfisch. Man muss aus dem Angebot das beste machen.


 

Der Abend war dann gegen 20:00 Uhr auch vorbei, als der Regen auf zog und alle in die Zelte flüchteten. Bin mit dem getrommel auf dem Zelt erstaunlich schnell eingeschlafen, wobei ich ja eigentlich eh immer schlafe, sobald der dicke Zeh die gleiche Höhe hat wie das Ohrläppchen.


Tag 21 - 18.06.2023

Dank des Regens in der Nacht habe ich das Zelt nass einpacken dürfen. Da der Boden dazu sehr sandig ist, werde ich den Dreck auch noch tagelang überall anhaften haben. 



Abfahrt war dann um zwanzig vor neun.
Kurz vor 10 Uhr dann erst mal Frühstück. Ich hatte bereits wieder 20km in den Beinen. Danach kam die Fähre von Arcachon. Hier musste alle Gepäck vom Rad runter. Gepäck mit hinten auf die Bänke und Räder wurden von der Crew extra verladen.



 

Am frühen Nachmittag ging es dann durch eine Landschaft in der letztes Jahr große Feuer gewütet haben. Die Aufräumarbeiten haben wohl schon viel geleistet, trotzdem waren die Flächen und teilweise auch die Ruinen noch sehr deutlich zu erkennen. Da wo die Bäume nicht erneut ausgetrieben haben kommt mittlerweile aber viel neues grün von unten nach.

Die Luftfeuchtigkeit und die Temperaturen waren nix für mich Gegen 15:00 Uhr und nach nur 53km habe ich einen Campingplatz in Küstennähe angesteuert. Meine Beine wollten nicht mehr und der Kreislauf war mit dem Wetter auch nur so halb einverstanden und überhaupt, vielleicht ist nach 14 Tagen Nonstop einfach auch mal gut. Habe mich hier direkt für 2 Nächte einquartiert und mir einen Ruhetag verordnet. Der Typ vom Campingplatz einen Tag zuvor stand in der Schlange genau vor mir, so sieht man sich wieder.

Den Abend habe ich dann in einer Bar/Restaurant am Strand verbracht. Hier konnte man beim Bierchen in Ruhe den Surfen zuschauen. Zwischendurch tauchten dann noch ein paar Delfine auf die im Hintergrund vorbei zogen und auch Spaß hatten. Sie haben nicht nur Luft geholt sondern sind hier und da einfach so aus dem Wasser gesprungen.



Unterm Strich bin ich jetzt 14 Tage durch geradelt und habe dabei 1358 km abgespult. Hätte ich nicht mit gerechnet das ich sowas kann. Vor antritt hätte ich mit mehr Pausen, bzw früheren ermatten gerechnet. Mal sehen wie es in Spanien weiter gehen wird, bei gleicher Distanz fast 4mal soviel Höhenmeter und es wird immer wärmer.


Freitag, 16. Juni 2023

Mücken, bis einem das Blut an den Beinen runter läuft

Aufstehen wollte ich mal wieder nicht, aber um 6:30 Uhr war draußen wieder richtig Randale. Man sollte auch für Vögel einführen, das die Ruhezeiten einzuhalten haben :-)
Gegen 8:00 Uhr war ich dann abreisebereit. Da der Campingplatz sehr viel Schatten bot und voll war mit hohen Bäumen, hier oder da aber auch stehendes Wasser in den Kanälen, gab es Mücken ohne Ende. Sowohl gestern Abend als auch heute Morgen haben mich die Biester aufgefressen. Eine hatte es sogar bis ins Zelt geschafft, wahrscheinlich als ich da ein oder ausgestiegen bin. Jedenfalls durfte ich heute Nacht noch auf die Jagd gehen. Dieter stand mir tatkräftig zu Seite und hat das Biest dann irgendwann erwischt.
Nach 20km ging es wieder mal in einen Ort mit Fahrradladen. Dort konnte mir zwar nicht geholfen werden, aber gegenüber gab es dann belegtes Baguette und einen Kaffee.
Gegen Mittag dann musste es irgendwie über den Fluß La Charente. Fähre kennt man Brücke auch, aber Gondel?







 

Am Nachmittag dann ging es hinter den Dünen immer schön an der Küste entlang. Meist bin ich dabei durch einen Nadelwald geradelt.
Irgendwo auf diesem Weg war ein Parkplatz und Strandgänger konnten queren und genau da stand auch eine Food-Truck. Nach einem Nudelsalat und einem Bier sollte es eigentlich weiter gehen. Man hat sich dann aber mit anderen Radlern noch gut fest gequatscht.





Um halb 5 dann habe ich die Fähre in Royan erreicht. Der Kutter ist was größer als was man sonst so als Flußfähre kennt, länger unterwegs und hat einen Fahrplan. Das hieß bei meiner Ankunft dann erstmal, eine Stunde Wartzeit.
Gut, da wo ein Strand ist, da ist sicher auch eine Bar. Für mich ein Bier, für den Drahtmuli ein Kühlwasser. Dieter hat mit Fernweh im Blick nur über das Wasser gestarrt.


 

Während der Überfahrt hat es ein wenig geschaukelt, nicht viel, wirklich nur ein wenig. Das hat aber gereicht das alle Karren auf dem KFZ Deck mal die Sirene angemacht haben, ein Geplärre ohne Ende, bzw mit dem Ende als die Kisten wieder Land unter den Rädern hatten.





 

Nu habe ich ja die letzten Tage doch die Erfahrung machen dürfen das die Rezeptionen zwischen 18:00 Uhr und 19:00 Uhr auf den Campingplätzen schließen.
Um eine Experimente einzugehen habe ich Komoot gebeten mir doch bitte den nächst besten Campingplatz raus zu suchen. Mein Landgang war schließlich um viertel nach sechs.
Dieser hatte dann auch tatsächlich noch geöffnet, aber nur weil hier noch fleissig gearbeitet wird. Der Laden wird gerade erst für die Saison vorbereitet. Neben einem Wohnmobil habe ich das Areal quasi für mich alleine. Ich würde gerne mal sehen wie das hier in Betrieb aussieht, aktuell könnte das auch ein Campinplatz in Pripyat sein. Die Pools dienen derzeit als Mückenlarvenaufzuchtsstation. Ich war noch nicht ganz vom Rad runter da hingen die Beine schon voll mit Blutsaugern.
Im Supermarkt in dem ich Abendessen gefundne habe, gab es auch so Räucherkram gegen Mücken, dazu nach der Dusche noch eine Autandusche und lange Klamotten. Damit geht es jetzt einigermaßen.