Bei der Abfahrt runter vom Teide haben wir Talwärts echt geile Wolkenformationen gesehen die Dörfer und Städte bedeckten. Schon ein lustiges Schauspiel so über den Wolken. Die Abfahrt war von einer sehr spannenden Erkenntnis geprägt. Mein Roller war in einem noch schlechteren Zustand als bisher angenommen. Nichtnur das die vordere Bremse ohne Klötze auskommen muste und nur noch Eisen auf Eisen rieb. Dazu kam ein relativ leerer Ausgleichbehälter für Bremsflüssigkeit. Stellt man den Roller nun quasi mit 45% Neigung an einen Berg drückt man wohl nur noch Luft in die Leitung. Jedenfalls konnte ich den Bremshebel ganz durchziehen, Wirkung gleich null. Die hintere Bremse funktionierte. Ein wenig zumindest. Relativ weicher Griff, auch fast bis zum Anschlag, aber mit Bremswirkung. Mit Motorbremse braucht man ja bei einem Automatikroller gar nicht erst zu rechnen. Die Abfahrten gestalten sich also als etwas kitzlig. Bei Garachico sind wir dann wider in die Berge rauf und gefühlt ne gute Stunde durch die Wolken gefahren. Mal knapp drüber, mal knapp drunter aber immer so dass es nass und kalt war. Immerhin haben wir nicht an den Ohren gefroren, hatten ja Helme auf. Mittagspause gabs dann unten am Atlantik. Eins muss man den Spaniern ja lassen. Picknickplätze haben die echt in Hülle und Fülle. Mit festen Sitzmöglichkeiten und Tischen. Meist noch nen paar Bäume geschickt gepflanzt so dass man nicht in der prallen Sonne hocken muss. Weiter gings zum Berg / Gebirgszug Teno. Hier leben Einheimische mit Sitten und Riten wie vor hunderten von Jahren. Wer mag kann dort ein wenig Kultur tanken und eine Runde wandern gehen. Dabei soll man dann das ein oder andere entdecken können. Ne Runde auf zwei Rädern hat aber für uns Kulturbanausen gereicht. Wir haben ja schließlich keine Zeit. Zur der Gebirgskette gehört auch der äußerte Zipfel der Insel samt Leuchtturm. Da wollten wir eigentlich auch noch hin. Die Straße konnte man aus der Ferne einsehen und es war echt was los. Bevor die Straße an die Steilküste führte kamen so ganz komische Schilder. Und das auch noch in fast jeder Touristensprache. Straße ist gesperrt. Befahren auf eigene Gefahr. Bei Regen und starkem Wind ist mit herabstürzendem Felsmaterial zu rechenen. Aber hatten wir starken Wind? Nicht wirklich also los. Nach gut einem Drittel der Strecke war eine Fotoplattform. Ich hab es aber mal vorgezogen auf meinem Roller hocken zu bleiben. Wir waren uns dann auch sehr schnell einig das wohl doch etwas starker Wind weht und sind dann wieder zurück. Was es zu sehen gab waren kalte Lavaströme aus mehreren Hundert Metern Höhe direkt senkrecht am Fels nach unten ins Meer. Die Straßen rund um Masca wollten wir ja nach unserer Busrundreise auf jeden Fall einmal selber fahren. Und der Spaß war echt auf unserer Seite. Gab hier echt schöne Ecken zum Fotos machen an denen der Bus leider vorbei fahren muste. Die Abfahrt war wieder mit sehr großer Vorsicht zu genießen. Als wir den Berg wieder unten waren hatte es dir Vorderradbremse so richtig geschafft. Den Rest der Fahrt hatte ich ein schönes Schleifgeräusch was mich begleitet hat. Die Bucht von Acala war uns noch empfohlen worden. Aber naja. Nett anzusehen aber Buchten hatte ich echt genug gesehen und sooooo pralle war die dann doch nicht.
Fakten Fakten Fakten
227km in 6:43 Stunden, dazu 90 Minuten Pause
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Am heutigen Tag ist nicht viel passiert ausser Kofferpacken. Morgen früh um kurz vor acht geht’s zum Flughafen und dann ab nach Hause. Heute Abend werden wir noch ne Runde Paella futtern gehen. Und dann war das der Sommerurlaub 2012. Zumindest fürs erste. :-)