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Sonntag, 19. Juli 2020

Was eine schöne Tour - und was bleibt?

Und ehe man es sich versieht, ist das ganze Spektakel auch schon wieder vorbei.

Tag 1 --> 20,2 KM
Tag 2 --> 97,8 KM
Tag 3 --> 87,6 KM
Tag 4 --> 92,5 KM
Tag 5 --> 115 KM
Tag 6 --> 86,6 KM
Tag 7 --> 116 KM
Tag 8 --> 84,3 KM

Wenn man einen Strich drunter macht sind das so ziemlich glatte 700 KM gewesen.
Mein Drahtmuli braucht nun erst mal Ruhe und auch ein wenig Pflege. Die Vorderradbremse hat es zerlegt, ich denke hier ist es aber mit einem neuen Seilzug getan. Die Schutzbleche und auch der Gepäckträger wollen ein wenig gerichtet werden. Hier hat sich das ein oder andere leicht verzogen was wohl für eine optimierungswürdige Gepäckverteilung spricht. Eine meiner Taschen hat es bei Köln nahezu zerlegt. Ich bin dort bergab, gegen die Sonne in ein kleines Waldstück und habe schlichtweg nicht gesehen das der Asphalt durch die Wurzeln so aufgebrochen ist. Das halbe Gepäck lag jedenfalls am Boden und ein Haken für den Gepäckträger hat es dabei zerlegt. Ähnlich wie bei meiner alten Lenkertasche, vom gleichen Hersteller, ist es leider kein Befestigungsformat wo man Teile nachkaufen kann.

Camping hat mal wieder einen heiden Spass gemacht und eigentlich stellt sich nur die Frage warum man nicht öfter Zelten geht? Auch Nudeln mit Ketchup, sicher am Abend ärgerlich, aber im Nachgang, das gehört dazu und so ist das nun mal wenn man nix bucht.

Gestern Abend habe ich als erstes das nasse Zelt aufgebaut und auch alle anderen feuchten Klamotten zum trocknen ausgelegt.
Ich selber muss nicht trocknen aber den Sonnenbrand hier und da abklingen lassen. Ist ja nicht so das ich nicht Sunblocker 50+ hätte, aber der stand ziemlich erfolgreich zu hause auf dem Küchentisch.
Bei der nächsten Tour muss ich aber anders packen, ich hatte zu viel und teilweise die falschen Klamotten dabei. Kommt wohl davon wenn man so was nicht häufig genug macht. :-)

Die Menschen die ich unterwegs kennen lernen durfte waren alle ausnahmslos nett. Die meisten von denen sind oder waren auch auf echt abgefahrenen Touren unterwegs.

Was Urlaubsregionen angeht, Deutschland hat viel mehr zu bieten als man eigentlich denkt/glaubt. Leider sieht man gerade auch am Rhein wie der Mensch mit der Umwelt umgeht und wenn man so auf dem Rad seinen Gedanken nachhängt, kommt man unweigerlich zu der Frage ob das so sein muss?
Aber auch hier muss ich ganz klar sagen das Frankreich auf den Radwegen einige Dinge besser/anders macht. Bänke mit einem Tisch und vor allem einen Mülleimer gibt es in Frankreich alle paar KM, in Deutschland muss man den Müll schon mal einen halben Tag durch die Gegend fahren wenn man nicht rein in die Stadt/das Dorf möchte um dort den Mülleimer an der Bushaltestelle aufzusuchen.

Meine Solarzelle hat mich mehr als überrascht. Ich habe meine Geräte über eine Powerbank betrieben und die zweite Powerbank geladen. Am Zelt möchte man sich zyklisch um die Solarzelle kümmern und diese immer mal wieder neu Richtung Sonne ausrichten, aber auch hinten auf dem Gepäckträger hat das Ding einen echt guten Job gemacht.

Die Thermarest IsoMatte ist ja ein Himmelbett zum Campen, leider für das Rad aber auch ein Platzfresser. von anderen Reisenden gab es den Tipp einer kleinen Luma die mit einem Windsack aufgeblasen wird. Luma und Windsack haben wohl ein sehr kleine Packmass, da muss ich mal nach suchen. Auch hat es mein Sommerschlafsack jetzt wohl hinter sich und es wird Zeit, mal was mit einer anderen Packgröße zu suchen.

Alles in allem, eine geile Tour die man jedem nur empfehlen kann. Ich denke wenn man Zeit mitbringt und die Tour auf sagen wir mal 50km pro Tag begrenzt, sieht man auch etwas mehr von den kulturellen Highlights oder den Städten, aber das war bei der Tour nicht mein Fokus. Ich wollte nur Rad fahren.

Körperlich geht's mir besser als erwartet. Ja, Sonnenbrand, ja ich merke meine Oberschenkel und ja ich freue mich darauf heute mal nicht in den Radsattel zu müssen. Aber ich hatte mit mehr Muskelkater/Muskelbrennen gerechnet. Treppensteigen hier zu hause ist ziemlich doof. Aber ich denke das ist in 2 Tagen auch vorbei. :-)

Laut Waage taugt die Tour aber nicht zum Abspecken. Habe wohl ca 3KG zugenommen, nicht wenig davon sollten aber wohl Muskeln sein.....


Und die nächste Tour? Mal sehen ..... :-)

Und in Düsseldorf trinkt man doch Pils

Als ich wach wurde schien die Sonne von einem blauen Himmel, endlich mal kein Regen. Das Zelt stand nahe am Rhein und gut abgeschattet, also doch wieder alles nass. Da ich nicht warten konnte und wollte bis das Zelt trocken ist und der Tau sich verzogen hatte wurde also wieder alles nass zusammen gerödelt. Mittlerweile hat man ja so seine Rountine entwickelt und selbst damit und nicht noch rumsitzen und Kaffee trinken braucht man gut eine Stunde bis man abfahrtbereit ist.
Der Campingplatz ist/war zwischen der A1 Autobahnbrücke und der Fähre Langel. Da ist es echt nett, zumindest wenn man nicht zu weit über den Rhein schaut.

Vor dem Aufbruch stand noch das bezahlen an, gar nicht so einfache einen "offiziellen" um 8:30 Uhr draußen anzutreffen, aber auch hier bin ich mit einem reinen Gewissen vom Platz gerollt.

Da die letzte Etappe rechts rheinisch erfolgen sollte, musste man ja noch irgendwie über das Wasser. Normalerweise hätte ich die Autobahnbrücke der A1 genommen, aber für mich war lediglich ersichtlich das man eine Wendeltreppe für den Aufstieg hat. Das wollte ich mir mit dem Gepäck dann doch nicht geben. Alternativ hätte man richtig weit in den Ortsteil ausholen müssen um eine Fahrradrampe zu erwischen. Aber warum? 2km weiter Flussabwärts fährt eine Fähre.
Auf dem Weg zur Fähre hat Dirk mich abgeholt und wir sind zusammen in das Landeshauptddorf geradelt.



Die km nach Ddorf vergingen wie im Flug, eigentlich haben wir in einer Tour gesabbelt und man hat wohl deswegen die KM gar nicht so wahr genommen. Das ein oder anderen Päuschen gab es aber auch.
Gegen Mittag kam dann die Idee auf, zum Abschied ein Bierchen im Schrebergarten von Dirks Vater zu trinken. Eigentlich nen super Plan, Kohlehydrahte braucht der Radler. Unter einer Terrassenpergular, behangen mit Weinreben, kann man es aber auch aushalten.....und Sitzfleisch entwickeln ....
Aber wie das nun mal so ist, irgendwann muss man dann doch wieder los.
Ab hier ging es dann wieder alleine weiter. Wenn man den Rheinradweg folgt sind es von Düsseldorf bis Duisburg noch gute 50km.
Klar muss man mit dem Rad, wenn man am Rhein lang möchte durch die Altstadt, was gar nicht so einfach ist. Ich war baff erstaunt wie voll all die Lokale sind und wie viel Fußvolk dort unterwegs ist. Was die meisten Leute dort von Corona und den dazugehörigen Schutzmaßnahmen halten muss man wohl nicht extra ausführen.
In Serm habe ich dann noch 2 Radfaher aufgelesen die aus Hückeswagen kamen und auf einer Brauereitour unterwegs sind. Ihr halt sollte am Abend das Webster in Duisburg sein. Habe Angeboten das wir zusammen den Rheinradweg bis nach Duisburg City fahren können, auch wenn es für die Herrschaften nicht der direkteste Weg ist. Und so fuhren wir gut 20km zu dritt.
In der Rheinschlinge rund um die B288 wird gerade der Deich verlegt. Es wäre zu wünschen wenn am Ende des Tages der Rheinradweg dieser Schlinge folgen würde. Mal sehen was da noch kommt.

Gegen 17:00 Uhr war ich dann am Ziel - Rheinorange, die Mündung der Ruhr in den Rhein. Ab da ging es dann nach Rumeln und ich bin mit einem Abendessen vom Grill empfangen worden.



Freitag, 17. Juli 2020

Wenn Kids dir morgens schon den Schalk in den Nacken treiben :-)

Der Tag begann mal wieder nass. Mittlerweile ist alles nass und es Spass bleibt auf der Strecke. Das einzige herausragende am Tag war der Bengel vom Nachbar, vielleicht 4 Jahre alt. Er hat mir voller Stolz erklärt das er jetzt den Knoten kann, aber das er an der Schleife noch übt. Da Papa seine aufsichtspflicht eher akustisch als visuell wahr genommen hat habe ich dem Bengel mal den Doppelknoten gezeigt, Beigleiter von den Worten, je fester du ziehst desto mehr wird der Papa sich freuen ..... gelogen habe ich ja wohl nicht, oder?
Ansonsten hiess es KM fressen, ich wollte schließlich nach nördlich von Köln. Zu Abend gab es dann ein Riesenkotlett.
Morgen dann der Finale Ritt, ein Post wird es dann erst am Sonntag geben,

Damit der Tag nicht ohne Bilder ausgeht, hier ein Bild vom Drachenfels




Die Strecke heute war knapp 116km


Donnerstag, 16. Juli 2020

Der Outdoorschreibtisch bei Regen

Der morgen war wieder von Feuchtigkeit geprägt. Groß Relaxen und Kaffee am morgen war also nicht. Zügig alles zusammen gerödelt, den Torschlüssel konnte man ab 8:30 Uhr abgeben, 8:40  Uhr sass ich auf dem Rad. Wie jeden morgen ging es erst einmal zu einem Bäcker und während ich auf die Fähre gewartet habe konnte man dann in Ruhe futtern.










Zwischenzeitlich bin durch richtig schöne Naturlandschaften gekommen und auch wenn es ein alter Strommast war, ich habe Störche in ihrem Horst gesehen und ein paar Meter weiter auch noch Rotwild.






Irgendwann ging es dann in die B9 und man fuhr direkt am Rhein entlang. die Landschaft hat mich satt beeindruckt. Beeindruckend waren aber auch die Züge. Das Rheintal verfügt auf beiden Seiten über Gleise und mit der Menge Güterzügen hätte ich im Leben nicht gerechnet wenn man sich sonst so die Staus und LKW Kolonnen ansieht. Erstaunlicher Weise sind die Züge relativ leise. Ich kenne Güterzüge noch von meiner ersten Wohnung und die haben damals deutlich mehr gerumpelt, gequietscht und was weiss ich noch für Geräusche gemacht.

Am späten Nachmittag bin ich dann in Koblenz angekommen. Direkt gegenüber vom großen Denkmal ist ein Campingplatz. Hier ein wenig Landschaft







Wie bloggt man den so bei Regen auf einem Campingplatz? Liegend im Zelt ....



Die Tour heute waren 86,5km.



Mittwoch, 15. Juli 2020

Manchmal muss man sich halt quälen

Der Tag ging schon mässig gut los. Leichter Regen auf dem Zelt ha mich aus dem Schlaf geholt. Ein draussen gemütlich einen Kaffee trinken wurde dann erst mal nix, wer will sich schon unnötig nass regnen lassen. Habe also erst im Zelt alles zusammen gepackt was man packen konnte. So nen 1 Personen Zelt ist ist jetzt nicht für große Bewegungsspielräume gemacht wenn es ums packen geht.
Als es drinne nix mehr zu tun gab, die Spülmaschine ausgeräumt war, durch gesaugt und und durch gewischt, bin ich dann doch nach draussen. Zeltabbruch im Regen, super Plan ..... Als es dem Zelt an den Kragen ging habe ich auch Kaffee aufgesetzt. Alles in allem war das mal ein morgen wo alles rubel-die-Katz lief.
Um kurz vor acht bin ich, trotz leichten Regen, mit guter Laune vom Platz gestrampelt. Leider hat der Regen stetig zugenommen. Nach rund 40 Minuten habe ich unter den Vorbau einer Bäckerrei gefüchtet. Da das Frühstück auch noch ausstand .... Der Schauer hat dann gegen 11:00 Uhr nachgelassen und ich bin wieder los. Der heutige KM Schnitt ist damit fürn A.... und ob ich es überhaupt noch bis Samstag nach Duisburg schaffe? Kummer weg, Sorgen weg und erst mal in die Pedale treten. Aus dem Grau wurden weisse Wolken und aus den weissen Wolken wurde blauer Himmel. Da ergaben sich auch die einzigen Bilder des Tages.




Leider geht das mit den Farbveränderungen am Himmel nicht nur in eine Richtung. Ehe ich mich versehen konnte standen wir zu viert unter einem Baum und haben gehofft das der Schauer vorbei zieht. Ein älterer Herr hatte richtig Pech mit der Wahl der Kleidung .... Jeans, also Baumwolle. Die beiden Mädels waren von oben bis unten in Regenzeug eingepackt, zumindest als ich und der Herr mit unter den Baum kamen. Sie beiden haben dann eine Tüte Körnerfutter unter den nassen Puddeln verteilt und sind dann raus in den Regen. Der Schauer war leider gekommen um zu bleiben, und so bin ich auch irgendwann los und habe mich nass regnen lassen bis auf den Schlüpper. Aber auch der Schauer lies dann irgendwann nach und dank Funktionskleidung wurde es langsam aber sicher trocken.
Wer viel radelt braucht auc viele Kalorien, zum Mittag habe ich dann eine kleine Spezialität aus der amerikanischen Küche genossen.

Jetzt müssen wir aber mal über Strassenbeläge reden wenn man denn so mit dem Rad unterwegs ist. Ich bin heute und natürlich auch in den letzten Tagen verschiedene Belege gefahren die auch am Rand unterschiedlich bepflanzt waren.
Fangen wir mit heute an. Einen Weg aus gut verdichtet kleinen Schotter, in Deutschland eigentlich dort zu finden wo es links oder rechts noch ein wenig Natür gibt. Bei mir zu hause sind die Wege um den See oder durch den Wald daraus gefertigt. Das ist sicher ein super Weg wenn es trocken ist. Es hatte heute geregnet. Als ich nahc hinten geblickt habe konnt ich mein Reifenspur leicht in dem nassen Sand-Schotter-Germisch erkenen - das frisst Geschwindigkeit und Kraft, mit Gepäck nochmal eine extra Portion. Asphalt in den letzten Tagen bin ich auch viel gefahren. Meist lag dieser in praller Sonne. Du weisst das du zu wenig zu trinken dabei hast wenn du in der nahen ferne schon das Flimmern über dem Asphalt siehst. Das Zeug heitzt sich extrem auf und strahlt dann nach oben Richtung Fahrer.
Eigentlich kann man sagen das man diesen leichten Schotter gerne im Wald haben möchte wenn er trocken ist, oder der Asphalt wenn es regnet, oder zumindest bewölkt ist.
Den Königsweg haben die Franzosen am Rhein-Rhöne-Kanal hinbekommen wenn man auf Strassburg zu fährt - Asphalt unter Alleebäumen die den Kanal säumen.

Jett aber nochmal zurück zur heutigen Etappe. Viele und/oder lange Pausen heisen wenig Km, oder man entwickelt sowas wie Ehrgeiz. Ich wollte auf jedenfalln bis kurz vor Mainz radeln und mir dann einen Campingplatz suchen. 10km vor Mainz habe ich eine kleine Rast eingelegt um die Karten und Google Maps zu studieren.  Bis Mainz kein Campingplatz - Mist! Ok, aber nach 2/3 von Mainz auf einer Insel im Rhein ist ein Campingplatz, der sollte es dann werden. Arschbacken zusammen und die 10km nach Mainz und die guten 10km bis zur Brücke rüber zu der Insel unter die Räder genommen. Die Brücke ist eine Autobahnbrücke die auch für Räder ist wenn sie denn nicht gerade neu gebaut werden würde. Fähren zur Insel ja, aber nicht mehr heute ....
Es ging nun auf 18:00 Uhr zu. Eigentlich die Zeit wo man ein Bett haben sollte. Ich habe nochmal die digitalen Oracle befragt und bin dann nochmal weiter. Gegen halb 8 hatte ich dann endlich einen Platz erreicht und heute tut mir wirklich der Arsch weh. :-)

Der Campingplatz ist mit Abstand der teuerste, aber was
tsolls... Gastro nur bis 20:00 Uhr, ok als erst Essen? oder Erst Bett bauen? Oder erst Duschen? In direkter Nachbarschaft sind auch noch lokale ...... der Platzbetreiber hat genug Kohl gemacht. Nachdem das Zelt stand, in ruhe duschen gegangen und danach mal in Ruhe los Kalorien fangen - Currywurst Pommes, aber in edel, mit Ananas Curry und Petersilie oben drauf.

Die Entfernung heute war 115 und damit habe ich ja noch die Hoffnung das der Zeitplan aufgeht.


Dienstag, 14. Juli 2020

Ich hör dir gerne zu wenn du zuhause nicht zu Wort kommst, aber nicht vor dem ersten Kaffee

Der Morgen ging für mich um 6:30 Uhr los. Ich habe die Nase aus dem Zelt gesteckt und der Rentner von nebenan hockte schon vor seinem Kocher und hat seinen Kaffee an den Start gestellt.
Ich bin dann auch schnell dazu übergegangen meinen Kaffee aufzusetzen und dann brach die Hölle über mich herein. Also jeder der mich kennt weiss das ich jeden scheiß mit mache, ABER NICHT VOR DEM ERSTEN KAFFEE! Der Typ eine Hausnummer weiter hat spitz gekriegt das bei mir auch leben drin ist und dann ging das zugetexte los. Und fragt mich nicht warum, die reden hier ja nicht normal, die babbeln ja. Nettes belangloses Zeug, aber in einer Tour. Kurzum, kannste schon so machen ..... aber dann muss ich mich echt beherrschen. Wir konnten Gott-sei-Dank den Badezimmeraufenthalt entzerren und so gab es 2 Zeiträume der Stille, herrlich! Der Herr musste ja auch mein Richtung und ohne uns abzusprechen hat es sich ergeben das wir zusammen los sind. Es ging dann Rund 22Km bis nach Wörth zusammen. Ich muss jetzt hier mal wieder mit Vorurteilen hantieren, also man sagt ja Frauen haben 15.000 Wörter am Tag und Männer so 5.000 Wörter. In den 22km hat der Typ gesabbelt wie ne Kegeltour Weiber, die man 4 Wochen geknebelt hatte. Zwischenzeitlich war ich darüber am senieren ob es möglich ist Töne während des Einatmens zu produzieren, Luft holen brauchte Opi jedenfalls nicht. In Wörth trennten sich dann die Wege. Hier gab es ein großes Einkaufszentrum in dem ich mir was zum frühstücken geholt habe. Der informative Herr ist weiter geradelt.

Im laufe des Tages habe ich ein paar Bilder der Landschaft gemacht. Das besondere heute ist, alle sind während der Fahrt geschossen worden. Ich bin ja mal gespannt was man davon verwenden kann. Ihr werdet es hier sehen











Am frühen Nachmittag gab es ein kleines Battle mit einer Familie mit 3 Kindern. Der kleinste, vielleicht 6 Jahre, war mit seinem Vorderrad an einer Halterung beim Vater eingespannt. Die beiden größeren haben ihre Mulis voll gehabt mit Gepäck und Mutti bildet das Schlusslicht der Rotte. Die Kids haben den Vater wohl angestachelt mich zu überholen, ich bin meinen Stiefel weiter gefahren. Als alle vorbei wahren und sie alle ausser Atem waren ging die Geschwindigkeit runter und ich konnte/durfte/musste vorbei ziehen. Als die Kids wieder Kraft und Atem hatten kann man sich vorstellen was passiert ist.
Nach der dritten Runde sind sie zurück gefallen und wir haben uns erst an einem Rastpunkt wieder getroffen. Ein paar Brocken konnten wir austauschen, die französische Familie fährt mit dem Rad nach Rotterdam.

Als es durch Speyer ging konnte man das ein oder andere Motiv erhaschen (nur von aussen). Also hier muss man wohl auf jeden Fall nochmal hinkommen. Das Technikmuseum ist rappel voll mit Spielzeug für große Jungens.





Der später Nachmittag stellte sich dann eher als Herausfoderung heraus. Die meisten angefahrenen Campingplätze sind nur für Dauercamper. Der ein oder andere hat seine "Empfangsstunde" zwischen 13:00 Uhr und 14:00 Uhr. Ich bin nur am Rheinradweg lang und bin baff erstaunt wie wenig Bock die Leute haben Geld zu verdienen. Wer macht denn an einem international beworbenen Radweg seinen Rezeption nur Mittags auf?
Am Ende des Tages habe ich doch einen netten Platz gefunden, wenn auch ein paar km weiter als geplant.

Jetzt so nach dem vierten Tag .... lasst uns mal über Körper reden.
Der Arsch, tut weniger weh als von den letzten Touren her bekannt. Ich habe einen anderen Sattel, der scheint Gold wert zu sein.
Die Beine, der obere Teil brennt ein wenig weil die Muckies nix gutes gewöhnt sind. Aber das ist im erträglichen Bereich und fühlt sich Abends nach der Dusche eigentlich auch gut an. Der untere Teil wurde heute verhüllt in langer Hose spazieren gefahren. Drei Tage Zentralgestirn und ich habe ein Farbproblem. Man nehmen einen Nordländer, sagen wir Engländer, und lege ihn 6 Std in Spanien in die Sonne ... so eine Farbe in etwa.
Arme und Schulter sind super. vor meinem Urlaub habe ich ja noch ein wenig am Lenker rum optimiert.
Kopf? Im Urlaubsmodus angekommen. Es gibt Unwägbarkeiten, nicht umsonst gab es 2 Tage lang Nudeln, und es gibt auch nicht bei jeder suche einen Treffer, so wie heute Abend bei der suche nach einem Campingplatz. Aber am Ende des Tages ist das wohl der Preis, für eine Freiheit, in der es keine Erwartungen gibt. Nichtmal die, eine Buchung auf einem Campingplatz zu erreichen. Einfach herrlich.

Der Trip heute waren runde 92km.


Montag, 13. Juli 2020

Ich will das in dem Alter auch noch können ....

Der Tag heute begann mit einer Stunde Verspätung. Ich habe erst länger geschlafen und bin dann nicht richtig in die Hufe gekommen. Eigentlich ist das nur mein Thermobecher schuld. Ein morgen ohne Kaffee geht halt gar nicht und für das Frühstück unterwegs will man ja auch noch einen Kaffee haben. Die Zwickmühle ist nun aber das der Kaffee im Thermobecher so lange so heiss ist das man nicht ausse Pötte kommt. Aber dann ging es ja doch irgendwann los. Landschaftlich sehr schön, aber soviel sei verraten, es gab heute kein Motiv was unbedingt fotografiert werden musste.

Noch vor dem Frühstück bin ich von einem Pärchen angehalten worden. Sie wollten sich erkundigen wo der nächste Supermarkt ist. Sie waren zufuss unterwegs, kamen aus Hannover und laufen jetzt nach Barcelona. warum auch nicht????

Am Frühstücksprogram hat sich nix geändert, belegtes Baguette und ein Schoko Croissant.

Strassburg ist eine sehr Radfahrer freundliche Stadt. Die Wege sind super ausgebaut  und man kommt gut voran, aber unter Strich bleibt es eine Stadt.

Mittags bin ich in ein Dorf gekommen und wollte mir was zu essen holen. An der Kirche sassen bereits 2 Radfahrer und ich habe mich bei ihnen nach dem örtlichen Supermarkt erkundigt. Den kannten sie zwar nicht, boten mir aber eine Scheibe Brot an. Da ich auch noch was zu trinken holen wollte bevor man am Nachmittag trocken läuft, lehnte ich ab und suchte den Supermarkt .... ZU wegen Mittagspause. Ich habe mich dann auf eine Scheibe Brot mit Käse einladen lassen. Es gab noch ein paar M&Ms und Salzgebäck. Dann trennten sich die Wege wieder.

Am Abend auf dem Campingplatz durfte ich mir die Parzelle mit einem anderen Radler aus Mannheim teilen, 67 Jahre alt und kommt gerade von einer 1000km rund um den Schwarzwald. Nachdem wir eine runde gequatscht hatten habe ich mich aufgemacht um ein Restaurant zu finden. Es gibt 3 Stück im Ort und 3 Stück haben Montags Ruhetag ...... als wieder auf dem Platz war habe ich nochmal Nudeln aufgesetzt .....

Heute waren es nur knappe 88km. Mal sehen was morgen so geht.

baa


Sonntag, 12. Juli 2020

Der Wind kennt nur eine Richtung .... von vorne


Wie und wann will man im Urlaub eigentlich geweckt werden? Bei mir stand heute morgen um 6:30 Uhr der Lorenz vor der Tür und hat vom blauen Himmel herunter alles gegeben. Da ich gestern abend aber auch um 9:00 Uhr verschwunden war, kam mir das ganze gar nicht mal so ungelegen. Aber bevor es an die weiterreise ging, erstmal Kaffee machen .... ohne Öl läuft der Motor nicht.






Auf dem Campingplatz gab es abends zwar was zu essen, aber das Frühstück musste ausfallen. So bin ich dann, nachdem ich den zweiten Pott Kaffee vorbereitet hatte, gegen 8:30 Uhr auf leeren Magen los. Meine Solarzelle sollte über den Tag fleissig Strom liefern, am Ende der Tour mal sehen wie sich das so geschlagen hat.


Der Weg ging ja durch viele kleine Ortschaften und in einer von diesen habe ich mir dann was zu beissen geholt. Es gab natürlich, wie sollte es in Frankreich auch sonst sein, Baguette - belegt mit allerlei und als Nachtisch ein SchokoCrossaint.
Hier ein kleiner Blick auf mein Frühstückspanorama in einem kleinen verträumten Ort.



Von der Aussicht an der Strecke war es heute jetzt nicht so der Brüller. Es ging viel durch Felder, meistens mit Mais bestellt. Ab und an in einen Ort und zum Schluss dann an den Rhein-Rhöne-Kanal. Überall gab es kleine Rastmöglichkeiten  und es wirkte alles gepflegt.



Gegen halb 2 Uhr gab es dann Mittagessen - einen Salat mit Thunfisch beim Dönermann. Gar nicht so einfach an einem Sonntagmittag was zu finden ....

Gegen 16:00 Uhr gabs es dann ein Päuschen um sich mit den Campingplätzen in Reichweite zu beschäftigen. Der eigentliche Plan am gestrigen Abend war bis hinter Straßburg zu fahren. Der Wind hatte leider andere Pläne. Es war zum Teil so winding das ich echt nur schleppend voran kam und der Wind kam immer von vorne.
Nun bin ich rund 20km vor Straßburg auf einem coolen Campingplatz. Hier gibt es viel Grün und viele Bäume und viel Platz. Also nach der Erfahrung von gestern und heute mache ich mir ums unter kommen keine Sorgen mehr.
Einen Nachteil mag es hier jetzt vielleicht doch geben.... keine Gastro, nur einen Kühlschrank mit Getränken an der Rezeption, die um 20:00 Uhr zu macht. Das Dorf in direkter Nachbarschaft soll auch nichts zu bieten haben und der Bäcker hat Montagmorgen zu.

Um das Frühstück mache ich mir wenig Sorgen, aber am Abend habe ich Hunger....
In der Rezeption gibt es noch dies oder das zu kaufen und aus dies und das kann man doch was zaubern ...








Die Strecke heute waren gute 97km.


Samstag, 11. Juli 2020

Schonmal gesehen wie E-Commerce funktioniert nachdem da ne Horde Beamter dran war?



Der Morgen, mein Horror. Ich penne immer etwas unruhig wenn ich Angst habe am nächsten Tag was zu verpassen. Dazu habe ich noch bis halb 12 gewuselt und eh man dann in den Schlaf kommt .... der Wecker heute morgen war jedenfalls nah dran den Heldentod zu sterben. Der Drahtmuli stand ja schon beladen im Pferch und so ging das zu hause relativ flott. Käffchen oben rein, Brote schmieren, Wasserflasche voll machen und ab dafür.



Um 5:40 Uhr sind der Gaul und ich Richtung HBF galoppiert, immer noch mit der Wut über die Online Shops der Bahn im Bauch. Richtig ... Shops, nicht Shop. aber der Reihe nach. Nachdem Fernverkehr ausfiel weil wegen Plätze für Menschen gerne, Plätze für Räder nur in abgezählt, war also nach einem Beratungsgespräch klar, das ich mit dem Quer-durchs-Land Ticket Bimmelbahn fahren werde. Gestern Abend habe ich das Ticket dann online gekauft. Auf Bahn.de Gibt es einen Onlineshop, klickt man das Ticket, bezahlt man mit Paypal und fast alles ist gut. Fährräder brauchen auch Tickets. Ein Radticket für den Nahverkehr kann man aber nicht auf bahn.de erstehen. Der regional Verkehr wird durch die regional Gesellschaften abgewickelt. Warum ich dann aber mein Bimmelbahnticket kaufen konnte erschließt sich mir nicht.
Nach fluchen, lesen, googlen, erneutes fluchen, kurzzeitiges überlegen ob man doch besser ne Mopped Tour macht bin ich dann doch irgendwann auf db-regio.de gelandet wo man das Fahrradticket klicken konnte........ aber man konnte es nicht bezahlen, keine Zahlungsmethode zur Auswahl ... die wollen echt nicht das man die bucht , oder?
Jedenfalls heute morgen am Automaten noch das Ticket für den Muli gekauft, was übrigens keiner sehen wollte.

Um 6:42 Uhr saß ich dann im Zug nach Koblenz. Der Zug war pünktlich, sauber und nicht überfüllt. Das sollte übriegens bis Basel in jedem Zug so sein. Ich war echt angenehm überrascht.
Von Koblenz ging es nach Mainz, dann nach Karlsruhe und zum Schluss nach Basel. Auch der knappe Anschluss von nur 5 Minuten in Mainz wurde ohne Probleme erreicht, das hätte ich so nicht erwartet.

Wie das nun mal so ist auf solchen Reisen, man bleibt nicht lange alleine. Irgendwo im nirgendwo habe ich ein nettes Pärchen aus Münster kennen gelernt. Man quatscht über Gott und die Welt und vor allem über die Reisen die man so vor hat.
Die beiden fahren in den nächsten 14 Tagen von Basel an die Ostsee .....1600km mit 20.000 Höhenmetern.

In Basel haben sich dann die Wege getrennt und ich bin auf den Rheinradweg. Ehe man mit den Wimpern gezuckt hatte, war man auch wieder raus aus der Schweiz und auf einmal kann man keine Schilder mehr lesen. Linksrheinisch ist man halt in Frankreich und hier möchte ich auch die nächsten 2 Tage fahren und campen. Nach 17:00 Uhr habe ich dann einen Cammpingplatz gefunden. Ich wollte erst dran vorbei radeln, bin jetzt aber froh den Platz doch genommen zu haben. Die Kinder toben und spielen Ball, der Garten ist bestuhlt, da tummeln sich die Erwachsenen, das Bier am Fass ist ein lokales helles und echt lecker, wenn es auch sicher keinen dauerhaften Eindruck hinterlassen wird.

Haus gebaut, Muli gefüttert, selber was zum kauen bekommen, der Urlaub kann starten :-)
Ich habe mir vor dem Urlaub noch eine 3 teilige Outdoor-Solarzelle gegönnt, die Sonne steht gerade im richtigen Winkel auf die Zellen, mal sehen was die Powerbank später sagt. Der Plan ist eigentlich das Handy, die Kamera und das GPS nur mit Solarstrom zu betreiben und die Powerbank(s) nicht an Hausstrom zu klemmen..... mal sehen mal sehen