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Samstag, 31. Mai 2014

Ich hocke gerade auf dem Dampfer zurück zum Festland und habe gerade etwas Zeit die letzten Tage zusammen zu fassen.

Der Mittwochmorgen auf der Farm bei der Uromi wurde noch richtig spannend. Gesellschaft beim futtern hatte ich von einem Pärchen aus Australien. Beide mittlerweile in Rente und für 2 Monate in Europa unterwegs. Wir haben gut ne Stunde geplaudert und es hat echt Spass gemacht. So richtig eilig hatte ich es an diesem Morgen nicht .... es regnete ja. Gegen halb 11 bin ich dann aber trotzdem los, hilft ja nicht. In einem kleinem Fischerort hab ich nochmal angehalten um einige Bilder zu machen aber ansonsten bin ich gefahren.





Das Wetter wurde und wurde nichtg besser. Ich hab echt überlegt um zu drehen. Nachmittags habe ich dann in Plymoth die Grenze nach Cornwall überquert und was soll ich sagen ... trocken. Na dann kann die Kuh ja fliegen. Die Strassen in Cornwall sind in einem geilen Zustand und es macht echt Spass hier zu gurken. Gegen Abend wurde es dann ein wenig hackelig ... Schulferien und alle machen Urlaub in Cornwall. Egal wo man gefragt hat ... alles voll! Ne nette Tante aus einem Hotel hat dann mal ringsrum alles abtelefoniert und bei Nigel gabs es noch nen Zimmer. Das was der da so an Zimmer bietet hätte auch nen Hotel sein können. Hier mal nen Ausblick über Cornwall.




Abends noch in nem Pub um was zu essen und da dann mal live mitbekommen was passiert wenn die Engländer auf Alkohol treffen .... UNFASSBIER. Da hat so nen halbstarker nen halbes zuviel gehabt. Kein Krawall oder so aber nunja, besoffen halt. Am Tresen daneben stand nen Opi der auch nicht ins Glas gespuckt hat. Als der den Schnabel aufgemacht hat um sich an einem Gespräch zu beteiligen muste ich aufpassen nicht los zu lachen. Ne Stimme und nen Pegel wie James vom 90 Geb. kurz vorm leerziehen der Blumenvase. Herlich!!!

Am Donnerstag morgen gabs um 8 Uhr Breakfast bei Nigel. Als Mopedfahrer hatte man sich reichlich zu erzählen. Ausserdem ist er leidenschaftlicher Musiker. Als er fertig war mit kochen und das ganze leckere Zeug vor mir stand, hat sich der Knabe sein Akkordion geschnappt und es gab ein kleines Konzert zum Frühstück. Sowas hab ich auch noch nicht erlebt.

Mit dem Bock ging es dann an der Südküste entlang immer weiter Richtung Land's End. Nigel gab mir noch einen Tip, Land's End währe kommerziell aufbereitet und ich sollte vorher auf jedenfall nach Lizard knattern. Das ist der südlichste Punkt Englands und noch viel Ursprünglicher. Man was ne Landschaft.




Weiter nach Land's End ... nur kleine Strassen wo 50 Meilen erlaubt waren. Hab ne ganze Zeit versucht 50 zufahren ... dat schaffste nicht. Eine Kurve jagt die nächste und ich muss sagen,meine Zicke und ich verstehen uns in der dritten Saison prächtig. Der Reifen wird links und rechts jetzt bis auf einen halben Daumen breit genutzt. Der Rest ist und bleibt Respekt, noch tiefer muss nicht.

Aber weiter zu Land's End. In der Tat ist das alles sehr kommerziell, hab den Bock abgstellt und bin da etwas rum gelaufen. Da kammen 4, also als Zahl vier, grosse Reisebusse aus Deutschland und die haben Touristen abgeladen. War ja nicht als deutscher zu erkennen, Mopped mit Nummernschild stand ja ganz woanders. Ist schon lustig so ner Tourigruppe zu zu hören. Muss der Deutsche eigentlich immer maulen und alles schlecht reden?

Die Klippen jedenfalls ... seht selber.




Von hier aus ging es dann auf der Nordseite wieder langsam aber sicher zurück. Kaum hatte ich Cornwall verlassen ... Wasser von oben, und zwar wieder in Massen. Das war der Punkt wo ich kein Bock mehr hatte. Bin nicht mehr die ganz kleinen Strassen gefahren, ganz im Gegenteil, Autobahn war auch mal dabei. Der Plan, runter von der Insel und das ein wenig Pronto. Bis Abends hatte ich dann 600 Km abgespult und hab mich in einem Hotel einquartiert.
Der Hotelier war so ne echt englische Gestalt. Ne Mischung aus Igor und Mr. Bean. Mit Armen die für sein feines Hemd viel zu lang waren. Dazu eine Gestik am Leib, echt königlich. Dazu dann nur noch 3 Haare als Büschchen zwischen den beiden Geiheimratsecken. Bin dann Abends nochmal in die Lobby um nen Bier zu schlabbern. Besagter Herr räumte gerade die Tresenspülmaschine aus. Mit der einen Hand das Glas gegriffen um es mit der anderen Hand abzutrocknen. Der Elan und die Eleganz sorgten aber dafür das er beim Versuch dabei eine gute Figur zu machen die Gläser so schleuderte das sie trocken waren bevor sie das Handtuch erreichen konnten. Und das Wasser was so an den Gläsern war? Allet uff dat Hemd. Spülmaschine leer, der Typ klitschnass.
Das beste war aber sein britisches Schuhwerk. Einen Gang am Leib der sehr absatzbetont ist, zumindest vom Klang her. Auf den alten Holzdielen hat sich der Typ angehört wie nen frisch beschlagener Klepper.

Heute morgen gabs dann um halb 8 Frühstück und nix wie los Richtung Fähre. Ich bin tatsächlich nicht nochmal nass geworden und hier auf hoher See ist jetzt blauer Himmel.
Auf dem Festland werde ich dann über die Autobahn nach Hause düsen. Es gibt da heute Abend noch eine Geburtstagsparty die gesprengt werden will ....

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