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Donnerstag, 18. Mai 2023

Wenn auf der Reise das Rad kaputt geht, dann doch bitte in Holland

Der dritte morgen startete recht warm im Zelt und so war ich um 6:30 Uhr auf den Beinen. Draußen war es aber weiterhin frisch und kalt. Was die Sonne auf der Plastikhaut so anstellen kann. Die Oberschenkel melden sich hier und da, es ist kein richtiger Muskelkater, aber in die Hocke gehen ist echt komisch. Jetzt findet Zeltauf- und abbau ja doch meistens am Boden statt, wer konnte damit rechnen? Der Abbau zog sich dann auch 3 Kaffee lang aber gegen 9:00 Uhr ging es dann auch los. Das Gepäck wurde nochmal umgepackt, die Isomatte und das Zelt sind jetzt weiter unten auf der Außenseite der Packtaschen angebracht. Der Schwerpunkt dankt es einem.

Gegen halb 11 war ich an einem kleinen Hafen und habe mich dort auf einer Bank zum Frühstück nieder gelassen.


 

Zu diesem Zeitpunkt habe ich mir viele Gedanken um mein Tretlager gemacht. Mit der Zeit wurde das knirschen und knacken beim treten immer spürbarer. Nach dem Frühstück habe ich eine Fietsen-Werkstatt raus gesucht und habe mich auf den Weg gemacht. Die grobe Richtung war deckungsgleich mit der Route, lief aber dennoch etwas anders. In der Werkstatt konnte man mir nicht wirklich helfen. Für die Art Tretlager hatte er nicht das Werkzeug. Habe dann nach einer anderen Werkstatt gesucht und gefunden. Hier wurden mir erst neue Pedale angedreht, die alten bröselten hier und da schon auseinander. Das Problem bliebe aber bestehen, also wirklich Tretlager. Mit etwas Wartezeit aber dennoch irgendwie zügig kam mein Muli an den Haken. Um viertel vor drei war ich wieder in der Spur. Neben dem Tretlager wurde es auch noch eine neue Kette und die Ritzel vorne wie hinten wurden ordentlich gereinigt. Was soll ich sagen, wie ein neues Fahrrad. 


 

Da Renesse an einem Brückentag ja das Malle des kleinen Mannes ist, war natürlich das halbe Ruhrgebiet hier vertreten und die Campingplätze voll. Bin dann wieder auf einem Hof abgestiegen der auf einer kleinen Wiese Minicamping angeboten hat. Das erste mal seit langem ging die Dusche mal wieder mit Münzbetrieb. Bei den meisten Plätzen konnte ich bis jetzt immer Flatrateduschen. Am Ende der Münze lief das Wasser weiter, dann aber in kalt.

Außerdem war auch Waschtag. Waschpulver habe ich dabei und dann wurde im Waschbecken mit kalten Wasser von Hand gewaschen. Das Fahrrad durfte hinterher als Wäscheständer her halten.

Zur Reithalle gehört eine kleine Lokalität. Nach dem Tag hatte ich mir ein Bierchen verdient. Als ich dann in der Sonne sitzend meinen Blog schreiben wollte stand auf einmal aus dem Nichts mein Freund Dirk vor mir. Komoot LiveTracking hat ihm verraten wo ich bin und er kam mal eben zu Besuch. Ein oder zwei Bierchen haben wir dann doch noch getrunken und der Kalender hatte schon einen Tag weiter gezählt ehe wir mit labern fertig waren. 

Trotz der Miesere habe ich noch 68 km in 4 Std 57runter spulen können.


Und Tag 4?

Der morgen war alles andere als einfach. Auch laute Musik aus einem Wohnmobil konnte da nicht viel reissen. Es wurde "Guten Morgen, Guten Morgen, Sonnenschein" geboten. Nix was man nicht vom Tollrock oder Wacken her schon kennen würde. Irgendwie ging es beim packen aber nicht wirklich voran. Erst als Dirk schon im Auto saß bin ich dann in Schwung gekommen. Einiges an Kram was ich zu viel dabei hatte, habe ich ihm schon mal mit gegeben. Mal sehen wann ich das bereuen werde :-)
Abfahrt war dann aber trotzdem erst um 9:45 Uhr. Gegen Mittag gab es einen Kaffee zwischen den Halbinseln auf einem Wehr. Bis hierhin konnte ich schon echt gut Meter machen, es geht doch nix über Rückenwind :-)
Von Vlissingen nach Breskens ging es dann mit der Fähre vorbei an den großen Ozeanriesen. Um kurz nach vier Uhr  ging es dann raus aus Holland und rein nach Belgien. Weit bin ich nach der Grenze dann aber nicht mehr gefahren. Unterm Strich waren es dann trotz des späten Startes 86 km in 5 Std 46. 









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