Beim durchstöbern der Lebensmittelregale bin ich dann auf Pizzen zum aufbacken gestossen die in unsere Öfen auf dem alten Kontinent niemals rein passen würden. Den Kaffee den es an der Rezeption gab konnte man sogar fast genießen. Hab mich vor die Tür gesetzt und eine Blick in die Karten und den Reiseführer geworfen, dazu blauer Himmel und eine Sonne die morgens schon soviel Kraft hat das sie dir echt das Fell verbrennt. Herlich kann ich da nur sagen.
Neben dem Walmart lag direkt ne Tankstelle, hab den Hobel direkt mal wieder voll gemacht. Wenn man das alles fertig umgerechnet hat kostet der Liter Super hier 0,82€. Wobei bei denen hier super nur 91 Oktan hat.
Die Number 1 macht es einem echt nicht leicht voran zu kommen, eigentlich möchte man nach jeder Biegung anhalten und Bilder machen.
Am Vormittag gabs dann Kaffee in Monterey am Fisherman's Wharf. Da ist mir auch wieder was passiert was dir eigentlich in Deutschland gar niemals nie passieren würde. Ich sabbel da nen Pärchen an ob die mal nen Bild von mir knippsen könnten. Konnten sie, und zack ging das mit dem Smalltalk los. Er Bill, Sie Becky. Wo man denn herkommt, ob man allein unterwegs ist etc etc. Da die Frühstücksbude sehr voll war musste man sich für nen Tisch anmelden und dann kann man spazieren gehen. Wenn man dann dran ist wird man angerufen oder der Kellner sieht einen und winkt einen ran. Naja ich stand da mit Bill und Becky und habe gerade erfahren das sie mal in Deutschland waren und das Oktoberfest besucht haben als der Kellner dazwischen funkte. Tisch wäre frei, jetzt oder nie. Tjoar was soll ich sagen die meinten dann ich soll mich mal bitte mit bei denen an den Tisch setzen dann kann man weiter sabbeln. Und so geschehen, feiern gerade Silberhochzeit und zu diesem Anlass hat Bill seine Frau mit einer Woche Kalifornien überrascht. Als die Zeit auf meinem Parkschein ablief wollte ich dann meinen Kaffee bezahlen und mich verabschieden. Bin eingeladen worden weil ich so ne nette Gesellschaft war. WTF? Passiert dir eben nur hier glaub ich.
Kurz hinter Monterey kann man auf den 17 Mile Drive abbiegen. Die Strasse führt durch eine Wohngegend wo es nur arme Leute gibt. Um die Öffentlichkeit zu schützen wird versucht die Öffentlichkeit von dort fern zu halten. Der private Wachdienst läst einen zum Beispiel nur rein wenn man ihn mit rund 10$ besticht. Aber rein darf man auch mur wenn man nicht zu laut ist. Und aus genau dem Grund haben die Uniformierten mir erklärt das Fuel2Noise Converter draussen bleiben müssen. Keine Motorbikes. Als kleine Randnotiz, die Baracken in denen die armen Leute da so hausen müssen liegen so im Schnitt bei 20 Mio $. Nach dem Desaster gings dann weiter auf der 1. Klar hier und da mal anhalten Fotos machen, mit anderen Bikern quatschen und die Aussicht genießen.
Das Höhentraining in den Alpen und auf den spanischen Inseln hat sich echt ausgezahlt. Ich kann echt die Aussicht trotz Höhe genießen und geh dann mittlerweile auch mal am Abgrund kucken. Naja nen Meter Abstand halt ich immer noch aber immerhin. :-) Die Number 1 geht so vom Meeresspiegel hoch bis auf ich denke 400 Meter. Links der Fels nach oben rechts der Abgrund nach unten und es macht nen Heiden Spass hier zu fahren. Die Geschwindigkeitslimits gehen in den engen Kurven erstaunlich weit runter, Ich kann leider nicht ganz so langsam fahren, da bekommen ich Angst das ich umfalle und wenn man nen Tacken zu schnell ist dann setzt die Harley mit den Fussbrettern auf.
Kurz bevor ich heute Feierabend machen wollte bin ich noch an eine Aussichtsplattform gekommen von wo aus man See-Elefanten beobachten kann.
Und zu guter letzt muss ich mal nen paar Dinge zum Bock erzählen.
Also die Harley hat nen 1,6l V2 Motor mit ca 75PS. Ich bin schon Autos gefahren da war der komplette 4 Zylinder Motor kleiner als ein Zylinder an dem Teil. Am Anfang bin ich das Ding mit einer etwas höheren Drehzahl gefahren damit es etwas ruhiger unterm Hintern ist. Mittlerweile hoher Gang kleine Drehzahl und wenn man dann am Hahn dreht wackelt die ganze Karre und hinten kommt nen heiden Lärm raus. Hubraum kann man halt nur durch Hubraum ersetzen. Irgendwie hab ich gefallen an dem Bock und die dazugehörige Fahrweise gefunden. Wobei man mit dem Ding im Bergischen oder in der Eifel nicht viel anfangen kann. Nen kanadischer Biker hatte zum Thema Harley aber auch noch was bei zu steuern
Buy a Harley, buy the best.
Drive a Mile, walk the rest.
Danach hat der seinen Bierarsch auf ne BMW geschnallt und ist davon gebraust.
Gepennt wird heute in einem Motel in unmittelbarer Strandnähe. Das ist ne echt Bretterbude wie man sie aus Amifilmen kennt, aber ich finde das Ding hat Charme. Das Inventar hat schon nen paar Tage auf dem Buckel , aber es ist sauber und das ist ja die Hauptsache.
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