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Dienstag, 14. Juli 2020

Ich hör dir gerne zu wenn du zuhause nicht zu Wort kommst, aber nicht vor dem ersten Kaffee

Der Morgen ging für mich um 6:30 Uhr los. Ich habe die Nase aus dem Zelt gesteckt und der Rentner von nebenan hockte schon vor seinem Kocher und hat seinen Kaffee an den Start gestellt.
Ich bin dann auch schnell dazu übergegangen meinen Kaffee aufzusetzen und dann brach die Hölle über mich herein. Also jeder der mich kennt weiss das ich jeden scheiß mit mache, ABER NICHT VOR DEM ERSTEN KAFFEE! Der Typ eine Hausnummer weiter hat spitz gekriegt das bei mir auch leben drin ist und dann ging das zugetexte los. Und fragt mich nicht warum, die reden hier ja nicht normal, die babbeln ja. Nettes belangloses Zeug, aber in einer Tour. Kurzum, kannste schon so machen ..... aber dann muss ich mich echt beherrschen. Wir konnten Gott-sei-Dank den Badezimmeraufenthalt entzerren und so gab es 2 Zeiträume der Stille, herrlich! Der Herr musste ja auch mein Richtung und ohne uns abzusprechen hat es sich ergeben das wir zusammen los sind. Es ging dann Rund 22Km bis nach Wörth zusammen. Ich muss jetzt hier mal wieder mit Vorurteilen hantieren, also man sagt ja Frauen haben 15.000 Wörter am Tag und Männer so 5.000 Wörter. In den 22km hat der Typ gesabbelt wie ne Kegeltour Weiber, die man 4 Wochen geknebelt hatte. Zwischenzeitlich war ich darüber am senieren ob es möglich ist Töne während des Einatmens zu produzieren, Luft holen brauchte Opi jedenfalls nicht. In Wörth trennten sich dann die Wege. Hier gab es ein großes Einkaufszentrum in dem ich mir was zum frühstücken geholt habe. Der informative Herr ist weiter geradelt.

Im laufe des Tages habe ich ein paar Bilder der Landschaft gemacht. Das besondere heute ist, alle sind während der Fahrt geschossen worden. Ich bin ja mal gespannt was man davon verwenden kann. Ihr werdet es hier sehen











Am frühen Nachmittag gab es ein kleines Battle mit einer Familie mit 3 Kindern. Der kleinste, vielleicht 6 Jahre, war mit seinem Vorderrad an einer Halterung beim Vater eingespannt. Die beiden größeren haben ihre Mulis voll gehabt mit Gepäck und Mutti bildet das Schlusslicht der Rotte. Die Kids haben den Vater wohl angestachelt mich zu überholen, ich bin meinen Stiefel weiter gefahren. Als alle vorbei wahren und sie alle ausser Atem waren ging die Geschwindigkeit runter und ich konnte/durfte/musste vorbei ziehen. Als die Kids wieder Kraft und Atem hatten kann man sich vorstellen was passiert ist.
Nach der dritten Runde sind sie zurück gefallen und wir haben uns erst an einem Rastpunkt wieder getroffen. Ein paar Brocken konnten wir austauschen, die französische Familie fährt mit dem Rad nach Rotterdam.

Als es durch Speyer ging konnte man das ein oder andere Motiv erhaschen (nur von aussen). Also hier muss man wohl auf jeden Fall nochmal hinkommen. Das Technikmuseum ist rappel voll mit Spielzeug für große Jungens.





Der später Nachmittag stellte sich dann eher als Herausfoderung heraus. Die meisten angefahrenen Campingplätze sind nur für Dauercamper. Der ein oder andere hat seine "Empfangsstunde" zwischen 13:00 Uhr und 14:00 Uhr. Ich bin nur am Rheinradweg lang und bin baff erstaunt wie wenig Bock die Leute haben Geld zu verdienen. Wer macht denn an einem international beworbenen Radweg seinen Rezeption nur Mittags auf?
Am Ende des Tages habe ich doch einen netten Platz gefunden, wenn auch ein paar km weiter als geplant.

Jetzt so nach dem vierten Tag .... lasst uns mal über Körper reden.
Der Arsch, tut weniger weh als von den letzten Touren her bekannt. Ich habe einen anderen Sattel, der scheint Gold wert zu sein.
Die Beine, der obere Teil brennt ein wenig weil die Muckies nix gutes gewöhnt sind. Aber das ist im erträglichen Bereich und fühlt sich Abends nach der Dusche eigentlich auch gut an. Der untere Teil wurde heute verhüllt in langer Hose spazieren gefahren. Drei Tage Zentralgestirn und ich habe ein Farbproblem. Man nehmen einen Nordländer, sagen wir Engländer, und lege ihn 6 Std in Spanien in die Sonne ... so eine Farbe in etwa.
Arme und Schulter sind super. vor meinem Urlaub habe ich ja noch ein wenig am Lenker rum optimiert.
Kopf? Im Urlaubsmodus angekommen. Es gibt Unwägbarkeiten, nicht umsonst gab es 2 Tage lang Nudeln, und es gibt auch nicht bei jeder suche einen Treffer, so wie heute Abend bei der suche nach einem Campingplatz. Aber am Ende des Tages ist das wohl der Preis, für eine Freiheit, in der es keine Erwartungen gibt. Nichtmal die, eine Buchung auf einem Campingplatz zu erreichen. Einfach herrlich.

Der Trip heute waren runde 92km.


1 Kommentar:

  1. Das Technikmuseum in Speyer ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
    Ja, ja, wenn Männer ans Quatschen kommen, kann das schon mal eine unendliche Geschichte werden ;-)
    Da heute, am Tag des Kommentars, der 15.07 ist muß das raus
    HAPPY BIRTHDAY :-):-)

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