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Montag, 19. Juni 2023

14 Tage Nonstop - et reicht, Ruhetag vorraus!

Tag 20 - 17.06.2023

Was für eine Nacht, die Mücken waren eine reine Katastrophe. Die ganzen Beine jucken und sind zerstochen. Dementsprechend gab es auch einen Expressaufbruch. Kein Frühstück und auch das Zähne putzen viel erst mal aus, nur nix wie weg.  Trotzdem hat es noch gut 40 Minuten gedauert bis ich alles beisammen hatte. Nach nicht mal 10km dann ein kleiner Ort. Auf dem Kirchplatz im Schatten gab es dann Baguette mit Käse und Salami und einen Kaffee aus einem örtlichen Büdchen. Es gab dann noch mehrere schöne Spots am Strand, wo Surfer und Sonnenanbeter gleichermaßen zu finden waren.


Ab hier ging es dann endlos lang durch Wälder, die direkt hinter den Dünen lagen. Die Wege waren mal gut und mal schlecht ausgebaut, alles in allem kam man aber sehr gut voran. Alleine die Solarzelle mit der Powerbank freute sich nicht so über den Schatten, aber für mich war es dafür gut auszuhalten.
Während ich da so meines Weges strampelte habe ich 4 Jungs auf Rennrädern/Gravelbikes aufgegabelt. Mal sind sie vor gefahren, mal ich, je nachdem wer gerade wo und wie eine Pause einlegen musste. Erstaunt hat mich aber das sie mir unterm Strich nicht davon gefahren sind. Unsere Wege trennten sich dann an einer Stelle an der der EV1 ins Landesinnere ging, ich aber die Alternativroute dichter am Meer fahren wollte. Zum Abschied haben wir bestimmt noch 10 Minuten gequatscht.

Am Nachmittag brauten sich auf dem Meer mehrere Gewitterzellen zusammen. Das Gegrummel war über Stunden zu hören, aber immer dumpf, also schön weit weg. Für ein paar Minute habe ich auch ein paar Tropfen abbekommen, aber nichts wildes. Alles in allem bin ich vor dem schlechten Wetter davon gefahren.
Mir nichts, dir nichts bin ich aber nach einer Dünenkette in einem Gebiet gelandet wo der Regen gerade abgezogen war und die Sonne wieder raus kam. von jetzt auch gleich habe ich mich in einer Waschküche wieder gefunden. Drückende Schwüle und weniger Schatten als in den Waldstücken haben mir echt zugesetzt.

Nach 101km habe ich dann einen Campingplatz angesteuert. So wie ich es schon mal erlebt hatte, gab es hier einen Bereich für Radtouristen. Einfach Zelt aufbauen und mit dem Rest quatschen. Verdammt viele Holländer unterwegs. Außerdem habe ich einen französischen Kerl kennen gelernt der 1 Jahr lang durch ganz Europa geradelt ist, inklusive der östlichen Staaten im Dezember ..... radeln und zelten bei Schnee. 

Zum Abendessen gab es dann aus dem Campingplatzsupermarkt Ravioli gestreckt mit einer Dose Tunfisch. Man muss aus dem Angebot das beste machen.


 

Der Abend war dann gegen 20:00 Uhr auch vorbei, als der Regen auf zog und alle in die Zelte flüchteten. Bin mit dem getrommel auf dem Zelt erstaunlich schnell eingeschlafen, wobei ich ja eigentlich eh immer schlafe, sobald der dicke Zeh die gleiche Höhe hat wie das Ohrläppchen.


Tag 21 - 18.06.2023

Dank des Regens in der Nacht habe ich das Zelt nass einpacken dürfen. Da der Boden dazu sehr sandig ist, werde ich den Dreck auch noch tagelang überall anhaften haben. 



Abfahrt war dann um zwanzig vor neun.
Kurz vor 10 Uhr dann erst mal Frühstück. Ich hatte bereits wieder 20km in den Beinen. Danach kam die Fähre von Arcachon. Hier musste alle Gepäck vom Rad runter. Gepäck mit hinten auf die Bänke und Räder wurden von der Crew extra verladen.



 

Am frühen Nachmittag ging es dann durch eine Landschaft in der letztes Jahr große Feuer gewütet haben. Die Aufräumarbeiten haben wohl schon viel geleistet, trotzdem waren die Flächen und teilweise auch die Ruinen noch sehr deutlich zu erkennen. Da wo die Bäume nicht erneut ausgetrieben haben kommt mittlerweile aber viel neues grün von unten nach.

Die Luftfeuchtigkeit und die Temperaturen waren nix für mich Gegen 15:00 Uhr und nach nur 53km habe ich einen Campingplatz in Küstennähe angesteuert. Meine Beine wollten nicht mehr und der Kreislauf war mit dem Wetter auch nur so halb einverstanden und überhaupt, vielleicht ist nach 14 Tagen Nonstop einfach auch mal gut. Habe mich hier direkt für 2 Nächte einquartiert und mir einen Ruhetag verordnet. Der Typ vom Campingplatz einen Tag zuvor stand in der Schlange genau vor mir, so sieht man sich wieder.

Den Abend habe ich dann in einer Bar/Restaurant am Strand verbracht. Hier konnte man beim Bierchen in Ruhe den Surfen zuschauen. Zwischendurch tauchten dann noch ein paar Delfine auf die im Hintergrund vorbei zogen und auch Spaß hatten. Sie haben nicht nur Luft geholt sondern sind hier und da einfach so aus dem Wasser gesprungen.



Unterm Strich bin ich jetzt 14 Tage durch geradelt und habe dabei 1358 km abgespult. Hätte ich nicht mit gerechnet das ich sowas kann. Vor antritt hätte ich mit mehr Pausen, bzw früheren ermatten gerechnet. Mal sehen wie es in Spanien weiter gehen wird, bei gleicher Distanz fast 4mal soviel Höhenmeter und es wird immer wärmer.


1 Kommentar:

  1. Das ist schon eine Leistung, die du da bringst. Allein, sich morgens wieder zu motivieren, Hut ab.

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